Das Gebiet nördlich der Achse Riohacha-Maracaibo im Departamento La Guajira wird vom Volk der Wayúu autonom verwaltet. Es ist das Grenzgebiet zu Venezuela. Die Wayúu besitzen sowohl die kolumbianische wie auch die venezolanische Staatsbürgerschaft. Dies erleichtert den illegalen Handel von Benzin, Drogen und auch Menschen und ermöglicht den Zugang zu subventionierten Lebensmittel des sozialistischen Venezuelas. „Alta Guajira – das Gebiet des indigenen Volkes Wayúu“ weiterlesen
Östlich von Taganga bei Santa Marta beginnt bereits der Nationalpark Tayrona (Parque Nacional Natural Tayrona). Er erstreckt sich über 35 km und umfasst die Karibikküste bis zum Gebirge Sierra Nevada. Die östliche Abgrenzung stellt der Rio Piedras dar. Von den 15 000 Hektar des Naturparks sind 3000 maritim.
In Taganga bot uns die erste Möglichkeit für einen Tauchgang. Es gibt hier einige Tauchcenter und so buchten wir 2 Fun-Dives bei Oceano Scuba Dive Center. Zum Preis gehört immer das Equipment und ein Tauchgangführer. Leider gab es für mich nicht die passenden Flossen, Schuhgröße 35, war nicht vertreten. Es wurde variiert und die Blasen waren vorprogrammiert.
Pech hatten wir leider auch mit dem Seegang. Er war heftig. Zu heftig für meinen Magen und zu heftig um die vorgesehenen Ziele zu befahren.
Der erste Tauchgang war die Lokalität El Moto: Wasser 29 °C, Sicht 4 m. Das Wasser war grün und erinnerte mich mit Schrecken an den Cyanobakterien verseuchten Amatitlan See in Guatemala.
Durch das grüne Wasser existierte weder Farbintensität noch -vielfalt. Schuld daran war wohl Sturm Otto, der das Wasser die letzten Tage so aufwühlte.
Wir waren natürlich enttäuscht, waren wir doch verwöhnt von den farbenprächtigen Riffen Honduras.
Trotzdem ist Tauchen an sich doch jedesmal ein tolles Erlebnis. Wir haben zum ersten Mal Moränen gesehen und eine uns noch unbekannte Fischart. Probleme hatte ich mit dem Lesen meiner PSI-Anzeige, die Dioptrinzahl meiner neuen Taucherbrille war mit -7,5 Dioptrin zu hoch gewählt, es sind eben keine Gleitsichtgläser. Peter, mein Buddy, war meine Lesehilfe. Peter ist sowieso der beste Buddy den man sich vorstellen kann.
Der zweite Tauchgang war El Torin.
Als wir bei etwa -17 m Tiefe waren, hörte ich plötzlich ein leichtes „Bing“. Der Klang wenn Metall unter Wasser aufschlägt. Es war ein sehr feines „Bing“, es war der Klang von vergoldetem Metall. Es war der Klang, den mein Ehering von sich gab, als er auf Grund aufschlug.
Mein Ehering! Mit dem restlichen Sauerstoff suchten wir zu dritt den Meeresboden ab, wahrscheinlich hatte ihn bereits eine Moräne einverleibt, auf jeden Fall, wir fanden ihn nicht mehr. Ich werde nie, nie mehr wieder einen Ehering beim Tauchen tragen, versprochen.
Nach dem Frühstück im heißen Necocli (Departamento Antioquía) ging es weiter Richtung Santa Marta. Wir hofften so weit wie möglich zu kommen.
Volcán de Lodo (Schlammkrater) bei Arboletes
Unser Zwischenstopp war ein Volcán de Lodo, ein herrliches Schlammbad in einem vulkanischen Krater.
Kurz nach Arboletes (Departamento Antioquía) Ruta 90 nach Norden, zeigt ein Schild die Einfahrt zum Volcán de Lodo (Schlammkrater) an. Allerdings gab es zwei Einfahrten, wir nahmen erst die Falsche. Am richtigen Parkplatz angekommen, feixte der Parkplatzwächter: „Ihr seid falsch gefahren, gell, hahaha, ihr habt vorhin den falschen Weg genommen, ich habs gesehen, hahaha“. Ich klopfte ihm auf die Schulter: „Sie machen sich lustig über uns! Hahaha“. Das ist also der hießige Humor.
Direkt am Meeresstrand auf 32 m Höhe erstreckt sich mit 63 Metern Durchmesser das Kraterloch. Der angenehm warme Schlamm besitzt eine Dichte von 1,7 g/cm³, höher als der menschliche Körper. Daher: Mensch kann nicht untergehen.
Man steigt in die dunkle Masse, die einen angenehm umgibt und liegt, steht oder sitzt sicher im Schlamm. Fortbewegen kann man sich mit rudernden Armbewegungen oder fahrradfahrenden Beinen. Iris, die sich mit Massagen im Schlammbecken ihr Geld verdient zog mich mit ihren starken Armen Richtung Kratermitte.
Ein wunderbares Gefühl sich einfach fallen zu lassen, sicher umgeben von der warmen Masse des Schlammes. Ab und zu blubbert es neben einem besonders dann, wenn mensch sich bewegt. Physikalisch ist das alles einfach erklärbar, spannend, wenn man es selbst erlebt.
Man sagt dem Schlammbad heilende und schmerzlindernde Kräfte zu, ich denke analog eines Wärmekissens. Auf jeden Fall hat es den Effekt einer Ganzkörper Tonerde-Maske; nämlich herrlich samtige Haut.
Wenn es einem in diese Gegend Kolumbiens verschlägt, genießt unbedingt so ein Schlammbad. Entweder hier oder, in einem kleineren Format, im Volcán de Lodo El Tumo. Unsere Empfehlung ist ganz klar Arboletes, wegen der geringeren Zahl an Besuchern und dem großen Krater in dem man sich so lange man will frei bewegen kann. Der Eintritt ist frei. Lediglich fürs Duschen muss man 3000 COP (90 Cent) bezahlen, das ist allerdings notwendig.
Unser Track:
Attacke einer Jugendbande in Barranquilla
Die Fahrt ging weiter Richtung Barranquilla. Wir kamen gut voran. Etliche Bananenplantagen säumten unseren Weg.
Es war eine schöne Fahrt. Kurz vor Barranquilla, einer 1,6 Millionen Hafenstadt im Departamento Atlántico, wurde es dunkel, ansprechende Unterkünfte waren nicht in Sicht, deshalb beschlossen wir bis Santa Marta, noch gute 100 km, weiter zu fahren. Wir durchquerten Barranquilla und fuhren bereits auf der Brücke über den Rio Magdalena Richtung Osten raus aus der Stadt.
Es war 19 Uhr, es herrschte Dunkelheit und mäßig viel Verkehr auf der Brücke.
Es ging vorbei an Polizei und Baustellen als es stoppte. Ein Auto vor uns hatte eine Jugendbande von etwa 30 Jugendlichen eine rund 1 Meter hohe Barrikade von Ästen errichtet. Ein Weiterfahren war unmöglich. Die Jugendliche umringten mit aggressiven Gesten das vor uns stehende Auto. Für uns war klar, wir warten nicht wie die Schafe vor der Schlachtbank, wir flüchten. Dem vorderen Autofahren zu Hilfe zu kommen war Angesicht der Anzahl der Jugendlichen nicht möglich.
Peter sah links der Meute eine Möglichkeit durchzukommen und raste los. Allerdings musste er abbremsen um nicht 2 weibliche Jugendliche, die der Bande angehörten, zu überfahren. Indem Moment bekam unser Auto auch schon einen Schlag von hinten ab. Peter schlängelte vorbei, wich noch einem Jugendlichen aus, der gerade dabei war einen Stein auf unsere Frontscheibe zu schleudern und fuhr davon. Wir wussten nicht ob wir verfolgt wurden.
Nach etwa 200 m war der nächste Polizeiposten. Wir hielten an und ich berichtete von der Gefahr indem die Autofahrer unweit des Posten steckten. Die Polizei wiegelte ab und deutete uns weiterzufahren. Ob sie bereits aktiv wurden oder es werden war unklar.
Dieses Ohnmachtsgefühl in einer solchen Situation sitzt tief. Wir wissen nicht welche Waffen die Jugendliche besitzen, wir wissen nicht wie weit sie gehen werden. In Guatemala werden nicht hörige Autofahrer_Innen erschossen bzw. beschossen.
Trotzdem hatten wir für solche Situationen beschlossen, wenn es irgend möglich ist zu flüchten und in Kauf zu nehmen beschossen zu werden, als uns zu ergeben.
Ich rate jedoch immer den Leuten, wenn sie nach der Sicherheitslage in Guatemala fragen, alles zu tun was die Angreifer verlangen.
Ich hätte mir in der Situation gewünscht eine Pistole mit Gummigeschossen zur Hand zu haben, soviel zum Thema Waffengesetz. Auch kam bei uns die Frage auf, inwieweit ist uns die Unversehrtheit eines Bandenmitglieds wichtig. Anders ausgedrückt, würden wir in einer solchen Situation, in der wir nicht wissen können mit welchen Waffen sie uns attackieren, auch einen Jugendlichen überfahren, daher, seinen Tod in Kauf nehmen? Mir ist in der Situation wirklich völlig wurscht ob hier Perspektivlosigkeit, unglückliches Elternhaus oder ähnliches mit eine Rolle spielen, in der Situation ist nicht nur mein Hab und Gut bedroht sondern auch unsere Unversehrtheit. Und ja, zumindest ich würde auch einen Jugendlichen überfahren um zu flüchten, nämlich dann, wenn die Attacken auf uns massiv werden oder auch nur, wenn die empfundene Bedrohung auf unser Leben überhand nimmt.
Wir kamen erschöpft in Santa Marta an. Tag 18 haben wir damit verbracht einen Fun-Dive in Taganga für den nächsten Tag zu buchen und zu relaxen.
Fahrt von Santa Fe de Antioquía nach Necocli (Departamento Antioquía).
Wir erhofften uns einen ruhigen Nachmittag an einem schönen Karibikstrand. Wir fanden eine von Bässen durchdröhnte Gemeinde an einem heruntergekommenen Strand.
Necocli ist ein Beispiel dafür, wie man es schafft, vor allem ausländische Touristen von den eigenen Stränden fernzuhalten. Die Gemeinde muss einfach nichts tun und den Strand den Hinterlassenschaften von sturmischen Tagen sowie konsumierenden Menschen überlassen.
Das Zimmer war wenigstens schön und der frische
Fisch schmeckt einfach klasse.
Die Fahrt ging ab Pereira (Departamento Quindío) nach Santa Fe de Antioquía im Departamento Antioquía, 88 km nordwestlich von Medellín. Ziel war hier die Besichtigung der Puente de Occidente, der größten Hängebrücke Kolumbiens.
Doch davor hieß es in Medellín das Hard Rock Café zu finden. Einige sammeln Briefmarken, wir sammeln Kleidungsstücke mit dem Hard Rock Café Logo der jeweiligen Stadt.
Auf der gesamten Strecke gab es mehr als 30 Straßenbaustellen mit der Option Pare (Stehen bleiben) oder Siga (Weiterfahren). Verteilt auf etwa 10 spontanen Siga und 20 mal Pare. Das hieß, wir hatten Wartezeiten und zwar teilweise bis zu 30 Minuten an einer Baustelle. Dazu etliche Peaje Stationen (Mautstationen).
Zwischen 1887 und 1895 wurde die Puente Occidente unter Leitung von Ingenieur José María Villa erbaut. Mit ihren 291 Metern Länge erstreckt sie sich die Stahlseilhängebrücke über den Rio Cauca.
Die Brücke wurde im Jahre 1978 zum kolumbianischen Nationalmonument erklärt.
Früher stellte die Brücke die einzige Straßenverbindung zwischen Medellín und der nordwestlichen Teil des Departamentos Antioquía dar. Mit ihren 160 Tonnen Eigengewicht war sie damals die gewaltigste Hängebrücke Südamerikas. Die maximale Traglast beträgt 255 Tonnen.
Heute dürfen neben Fußgänger nur noch Motorräder und Autos, nicht aber Busse und LKWs die Brücke passieren.
Es macht Spaß über die Brücke, abgetrennt von den Fahrzeugen, zu flanieren. Die Holzbohlen knattern heftig bei jedem Fahrzeug und ein leichtes Schwanken der Brücke ist wahrzunehmen.
Santa Fe selbst ist eher langweilig und schmuddelig. Der Plaza Major, der Hauptplatz, ist ein kleiner Bereich mit ein paar alten Bäumen und wenigen Restaurants. Am nordöstlichen Ende des Plazes befindet sich die kleine Catedral La Inmaculada. Wir saßen direkt vor der Kirche und aßen in einem kleinen Restaurant während gegenüber die Liveübertragung eines Fußballspiels sich mit den Gesängen aus der Kathedrale vermischte.
Im Departamento Quindío, etwa 11 km östlich von Salento befindet sich im Flusstal des Rio Quindío der Weiler Cocora (Palestina). Am oberen Rand der Graszone, daher unterhalb des dichten Nebelwaldes, stehen zahlreiche bis zu 60 m hohe palmas de cera (Wachspalmen).
Die palma de cera (Ceroxylon quindiuense) gehört zu den höchsten Palmenarten der Welt und ist Kolumbiens Nationalbaum. Alexander von Humboldt soll 1801 diese Pflanzenart in Kolumbien entdeckt haben, tatsächlich wurde sie von der einheimischen Bevölkerung bereits etliche Generationen früher wahrgenommen und benannt. Angeblich findet man diese Bäume in keiner anderen Region in höherer Konzentration als hier.
Wenn man im Valle del Cocora vorbei an den Pferderanchos und den kleinen Restaurants weiter fährt kommt nach etwa 1 km die Bosque de Palmas. Hier befindet sich eine Finca und ein idealer Weg um die Bäume zu bestaunen.
Der Besitzer verlangt 3000 COP (90 Cent) Eintritt für die Durchquerung seines Grundstückes. Die Begehung dieser fantastischen Landschaft ist dies allemal wert. Der Weg führt durch die Graszonen vorbei an den palmas de cera. Dann weiter in den Nebelwald. Wer will kann nach ca. 1 Stunde Fußmarsch die Einzäumung übersteigen um nach weiteren ca. 4 km z.B. zum sogenannten casa de colibri zu gelangen.
Wer einfach nur einen schönen Blick auf die Wachspalmen werfen möchte, dem ist zu empfehlen bereits vorher, etwa 1 km vor der Einzäumung einen kleinen Pfad quer über dem Grundstück nach unten zu folgen. Man geht hier auf einer weichen Wiese vorbei an den Palmen wieder hinunter zur Finca.
Bis zur Bosque de Palmas haben uns Christin und Andreas begleitet, wir freuten uns sehr über diese Reisebekanntschaft und wünschen den Beiden noch spannende und schöne Tage in Kolumbien.
Bei Sturzregen in den Thermalbäder bei Santa Rosa de Cabal
Der Himmel fing an zuzuziehen und wir fuhren weiter zu den Thermalbäder bei Santa Rosa de Cabal.
Nahe Pereira, im Departamento Risaralda, liegt der kleine Ort Santa Rosa de Cabal. Von dort sind es noch 10 km bis zum Parkplatz zu den Bädern. Der Eintritt beträgt 20 000 COP (6 Euro). Man geht etwa 200 m hinauf zu den Umkleidekabinen und hat dann die Wahl zwischen 4 angenehm warmen Bädern.
Leider wurden wir dann aufgrund des anscheinend nicht enden wollenden starken Gewitters gebeten das Wasser zu verlassen. Naja, es war trotzdem schön.
Die Übernachtung erfolgte heute im Hotel Tangara am Rande von Pereira. Hervorragendes WIFI, schöner Blick auf Pereira, sehr zu empfehlen.
Tag 12 war ausschließlich von der Fahrt Pasto (Departamento Naraño) nach Calarcá bei Armenia (Departamento Quindío) bestimmt.
Tag 13
Jardín Botanico del Quindío
Calarcá besitzt einen Botanischen Garten (Jardín Botanico del Quindío) mit einem Schmetterlingshaus und ist ein Paradies für Naturliebhaber_Innen und sehr zu empfehlen. Er befindet sich nahe Armenia in der Schwesterstadt Calarcá, KM 3, Via al Valle. Der Jardín Botanico del Quindío umfasst rund 15 ha und wurde 1979 von Alberto Gomez Mejia als ein Zentrum für wissenschaftliche Forschung, Umweltschutz und Umweltbildung gegründet. Es ist eine Non-Profit-Stiftung, das sich durch die Unterstützung der Einwohner, vieler Einzelpersonen und Organisationen jahrelang selbst getragen hat. 1998 wurde er als erster Botanischer Garten in Kolumbien ordnungsgemäß legalisiert und am 16. Dezember 2000 für die Öffentlichkeit geöffnet.
Weg zum botanischen Garten:
Etwa 600 Pflanzenarten, bis zu 200 Jahre alte Bäume und der Guadua-Wald, ein Bambushain, sind hier zu bestaunen. Auf dem 22 m hohen Aussichtsturm haben wir zum ersten Mal die Blüten des Quetzal-Baumes gesehen. Es sollen sich über 110 Vogelarten im Park befinden. Gleich im Eingangsbereich tummeln sich zumindest etliche Kolibris an den Kolibritränken. Hier kann man auch sehr gut die verschiedenen Charakteren dieser bezaubernden Vögelchen beobachten. Das Schmetterlingshaus umfasst 680 m² Fläche und bietet Lebensraum für etwa 1.500 Schmetterlinge in rund 50 verschiedenen Gattungen. Hier flattern auch recht zahme Schmetterlinge, die sich sehr gerne mit dem Finger aufnehmen lassen.
Wir haben die 2 stündige Führung auf jeden Fall sehr genossen und vermissten lediglich die Orchideenvielfalt im Areal für Orchideen.
Unser Quartier war die Hacienda Combia auf einer Anhöhe mit Blick auf Calarcá. Es besitzt einen schön angelegten Garten umgeben von einer Kaffeeplantage.
Von unserem Zimmerfenster aus konnten wir einen grünen Tukan und andere farbenprächtige Vögel beobachten.
Laguna Verde, die smaragdgrüne Perle des Vulkans Azufral
Täglich erklimmen Dutzende Menschen, Alt und Jung, mit oder ohne Pferd, joggend oder gemütlich wandernd den Vulkan El Azufral (Schwefelvulkan) im Departamento Nariño. Und das in erster Linie wegen seiner smaragdgrünen Laguna Verde. Insgesamt befinden sich 3 Lagunen im Krater des Vulkans: Die Lagunen Blanca, Negra und Verde.
Der Legende nach verlor der Kazike Tacurres alle seiner drei Töchter. Die Tränen, die er um seine Töchter vergoss formten die 3 Seen. Blanca für seine erste Tochter, die kristallin wie die Unschuld war. Negra für die Zweite, die hinterrücks ermordet wurde und smaragdgrüne Tränen für seine dritte Tochter die spurlos verschwand. Es waren viele Tränen der Hoffnung und Verzweiflung, die nie versiegten, sodass der dritte See, die Laguna Verde, besonders große Ausmaße annahm.
Der höchste Punkt des Kraterrandes liegt auf 4051 m Höhe. Die Lagunen befinden sich im Kraterinnern 200 m tiefer.
Wer den Vulkan erklimmen möchte muss den Aufstieg ab der cabaña des Vulkanwarts, wo es auch Parkmöglichkeiten gibt, zwischen 8 Uhr und 13 Uhr planen. Vom Ort Túquerres aus biegt man oberhalb der Plaza Bolivar links in einen nach oben führenden Feldweg ein. Nach wenigen Kilometern erreicht man eine Schranke, oberhalb der Berghütte. Hier stellt man das Auto ab und trägt sich in eine Liste ein. Nun liegen noch gute 400 Höhenmeter auf 6 km Fußweg verteilt vor einem.
Der Weg ist gut begehbar, wenn auch anstrengend, zumindest für mich. Schilfpflanzen und Moosgewächse säumen den Weg. Beim ersten Mirador am Kraterrand hatten wir bereits einen wunderbaren Blick auf die fast leuchtend grüne Lagune.
Der Abstieg zu den Lagunen kann nun abschnittsweise etwas rutschiger werden, trotzdem für Jung und Alt immer noch gut begehbar.
Regenkleidung und Sonnencreme sollten mitgenommen werden. Vor allem am Kraterwand kann es recht kalt und feucht werden. Wer recht früh losgeht, kann sich auf einsame Blicke auf die Laguna freuen.
Danach ging es weiter nach Pasto. Wer gerne günstige Ledertaschen ergattern möchte ist hier richtig, für alle anderen stellt sich die Frage: Was mach ich hier?
Tag 10
Von der Laguna de la Cocha ging es heute weiter nach Santuario de las Lajas. Es ist eine erst im 20. Jahrhundert erbaute Basilika in 2750 m Höhe.
Das Besondere an der Basilika ist neben ihrer neugotischen Bauart ihr Standort. Sie wurde direkt auf der Flanke eines fast vertikalen Felsen in einem Canyon errichtet.
Dem Mythos nach, wurde am 16. September 1754 das indigene Dienstmädchen Juana Mueses de Quinonez zusammen mit ihrer taubstummen Tochter Rosa unweit dieses Felsens von einem starken Gewitter überrascht. Mitten im Gewitter sagte die taubstumme Rosa plötzlich: „Lam mestizia me llama! – die Mestizin ruft mich“. Dabei deutete sie auf den Fels, auf dem deutlich die Gestalt der Jungfrau Maria zu sehen war. Nach dieser Begegnung konnte Rosa wieder hören und sprechen.
1803 wurde dann auf dem Fels die erste Kapelle errichtet, zwischen 1916 und 1949 dann die jetzige Basilika.
Die Altarwand wird vom anstehenden Felsen gebildet. Gestützt auf Pfeiler einer Steinbrücke schiebt sich die Basilika über den Canyon hinaus.
Oberhalb der Kirche befindet sich der kleine Wallfahrtsort Las Lajas.
Wer mit dem Auto anreist, hat 3 Möglichkeiten sein Auto abzustellen:
(1) Noch vor Las Lajas geht links eine Abzweigung zur Gondelbahn. Die Gondel führt direkt zum Santuario de las Lejas.
(2) In Las Lajas halten Taxis und Touristenbusse oberhalb der Treppe zur Basilika.
(3) Wem dies zu hektisch ist, der fährt die Straße einfach etwa 3 km weiter bis zu einem kleinen Ort gegenüber dem Santuario de las Lajas. Kurz hinter dem Sportstadion des Ortes biegt rechts eine Straße etwas steil nach unten ab. Diese Straße mündet in einen Feldweg. Nach ca. 700 m steht man direkt gegenüber der Basilika mit einer wunderschönen Aussicht.
Laguna Verde
Wer jetzt weiter zur Laguna Verde möchte, sollte früh dran sein. Wir waren es nicht.
Über dem Ort Túquerres bogen wir oberhalb der Plaza Bolivar links in einen Feldweg ein. Die Fahrt auf den Vulkan El Azufral ist sehr schön. Auf 3667 m Höhe befindet sich dann der Ausgangsort für den Fußmarsch auf den Vulkankrater. Eine freundliche Vulkanwächterin machte uns darauf Aufmerksam, dass der Fußmarsch nur zwischen 8 und 13 Uhr begonnen werden kann. Wir waren zu spät. Wenigsten war nun klar wo wir übernachten, nämlich im nächstgelegenen Ort Túquerres.
Nach einer kurzen Suche fanden wir am Ortsausgang ein Zimmer im Hotel Ruanos. Für 20 000 COP (6 Euro) hatten wir warmes Wasser, WIFI und ein sauberes Bett. Die Einrichtung war spärlich, dies aber geschmackvoll. Wir waren begeistert.