Die Festung von Kuélap – UNESCO-Welterbe auf 3000 m Höhe

12./13. Dez.

War es ein dauerhaft bewohnter Ort oder nur ein Rückzugsort in Notsituationen? Eines von vielen noch unbeantworteten Fragen über diese einzigartige Festung, hoch auf den Anden.

Kuélap, Peru

Sicher ist, dass das Volk der Chachapoya hier einen für sie wichtigen Ort errichtet hat; womöglich galt Kuélap als Hauptort eines losen Staatenverbundes der Chachapoya (Quechua: Wolkenmensch, Nebelkrieger).

Kuélap, Peru (Birgit Knoblauch)

Sicher ist auch, dass die Festung von Kuélap auf einem Berg über dem Flußtal des Utcubamba thront, und zwar unweit von Chachapoyas in der Provinz Luya in den nordperuanischen Anden. Wann sie aber erbaut wurde, da reichen die bisherigen Angaben von 400 – 1300 n. Chr. .

Der Weg dorthin

Bereits die Fahrt zu dieser einzigartigen archäologischen Stätte bietet viele interessante Ein- und Ausblicke.

auf der LI-104 nahe Pimpingos, Peru
auf der LI-104 nahe Pimpingos
auf der LI-104 nahe Pimpingos, Peru
Brücke über den Rio Huancabamba

nordliche Anden, Peru

Überall vor den Häusern saßen Menschen, plauderten oder schauten einfach vor sich hin. In der Regel gehört zu jedem Haus ein Hund, vielleicht noch ein paar Schweine und Hühner, meist noch ein Stall mit Meerschweinchen. Was immer in etwas Distanz zu jedem Haus steht, ist ein kleines Häuschen mit Kamin. Wir rätselten erst, ob dies wirklich ein Toilettenhäuschen ist oder doch etwa eine Räucherkammer; der Kamin verwirrte uns ein wenig. Nach eingehender Besichtigung war aber klar: es sind Toilettenhäuschen mit Kamine für den Gasaustausch.

typisches Toilettenhäuschen, nördliche Anden Peru
typisches Toilettenhäuschen der nördlichen Anden von Peru
auf dem Weg nach Kuélap. Peru
Häuschen am Straßenrand auf den Weg nach Kuélap

Wir fanden in der Gemeinde María, eine Ortschaft vor Kuélap, eine schöne Bleibe in der Hospedaje El Torreón (35 Sol) mit eigenem Bad und warmen Wasser! Wir waren dort die einzigen Touristen und laut Registrierungsbuch, die einzigen seit langem.

Zimmer im Hospedaje El Torreón, Gemeinde María, nördliche Anden, Peru
Zimmer im Hospedaje El Torreón, Gemeinde María

Im Ort selber führt eine lange, breite Treppe hinauf in den Berghang. Wir vermuten, dass die Treppe zum Schutz der Bevölkerung errichtet wurde.

Fluchttreppe, Gemeinde María, nordliche Anden, Peru
Fluchttreppe, Gemeinde María
 Gemeinde María, nordliche Anden, Peru
Beachvolleyball hoch in den Anden auf 2900 m Höhe, Gemeinde María

 

 

 

 

 

 

 

Die Festung von Kuélap erfordert erstmal 2 km Aufstieg, mit Pferd oder zu Fuß

Mit uns starteten ein Trupp von vier Männern, die gemeinsam einen langen Baumstamm schleppten. Zumindest die ersten paar hundert Meter, dann hieß es für die Männer 1. Vesperpause, wir gingen mit leerem Magen weiter.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru
auf dem Weg zur Festung…

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Dann endlich, eine massive Mauer mit einer Höhe zwischen 12 und 20 Metern ragt vor uns empor. Die Festung von Kuélap. Die Mauer soll über 600 m betragen und die Stadtanlage von 6 ha umfassen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

 

Nur einer der insgesamt drei Eingänge zur Anlage ist geöffnet. Durch einen schmalen Pfad geht es hinauf zu den Ruinen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru
Einer der drei Eingangsbereiche

Kuélap, Peru

Die Festung ist auf verschiedenen Ebenen angelegt, die von unterschiedlichen Gesellschaftsklassen bewohnt wurden

Kennzeichen dafür sind die verschiedenartigen Verzierungen der Häuser mit den typischen Mustern der Chachapoyas.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Die oberste Ebene wird auch als „Castillo“ bezeichnet und wurde wohl von der obersten Gesellschaftsschicht, dem Adel, bewohnt. Das sogenannte „obere Dorf“ wiederum gehörte den Angehörigen des Militärs. Einfache Wohnhäuser, teilweise unterkellert bildeten das „untere Dorf“. In den Wohnhäusern war ein kleiner aus Steinen gebildeter Tunnel, bzw. Steg. Dort wohnten die Meerschweinchen. Davor, in vielen Häusern noch gut erkennbar, war sozusagen die Küche mit einem Mahlstein.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru
Mahlstein
Kuélap, Peru
Mahlstein, im Hintergrund die aus Steinen gebaute Behausung für die Meerschweinchen

Etwa in der Mitte der Festung befindet sich ein viereckiges Haus, eine völlig untypische Bauweise für die Chachapoyas, die ihre Häuser und Gebäude allesamt in runder Form erbauten. Daher wird vermutet, dass die Inkas dafür verantwortlich waren.

El Tintero, ein Gebäude, das sich von oben nach unten verjüngt. Wozu es gedient hat, ist nicht bekannt. Wie die Konstruktion zustande kam, auch nicht. Es gibt natürlich zahlreiche Theorien über den Zweck von El Tintero, die einen besagen es war ein Observatorium, die anderen ein Gefängnis oder eine Folterkammer oder…

El Tintero, das Tintenfass, Kuélap, Peru
El Tintero, das Tintenfass

Kuélap, Peru

 

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru
El Torréon, einer der zwei Wachtürme in Kuélap

Obwohl die Eingänge schmal und die Festung gut bewacht wurde, schafften es die expansionsbesessenen Inkas im 15. Jahrhundert, die Festung einzunehmen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru
Ausblick von der Festung

 

Tingo-Tal mit Kuélap, Peru
Panoramabild des Rio Tingo-Tales. Rechts im Bild der Wachturm El Torréon

Eine Anlage von beachtlichem Ausmaß und Bedeutung, aber noch weitgehend im Dornröschenschlaf

Mit seiner Fläche von 6 ha ist die Festung von Kuélap fast doppelt so groß wie die von den Inkas erbaute Anlage des Machu Pichu (3,25 ha); liegt mit ihren 3000 Höhenmeter um 600 m höher und ist zudem um einige Jahrhunderte älter. Trotzdem gehen Gelder und Tourist_Innen in erster Linie nach Machu Pichu.

Kuélap, Peru
heutiger Bewohner der Anlage

Das ist auch der Grund, warum nur ein kleiner Teil der Festung von Kuélap bisher freigelegt und/oder restauriert wurde. Ein großer Teil der Anlage ist überwuchert von Grasmatten und mit Bromelien und Orchideen behangenen Bäumen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Ein Team von Forscher_Innen und Arbeiter_Innen ist fast täglich auf der Anlage, aber die Freilegungsarbeiten gehen offensichtlich nur sehr langsam voran. Das liegt zu einem am Mangel an Geldern, so dass die Materialien mühsam mit Mannes- und/oder Pferdekraft zur Festung transportiert werden müssen. Das liegt zum anderen auch an die gemütliche (ohne Wertung!) Arbeitsweise der Peruaner_Innen. Wir vermuten aufgrund unserer Beobachtungen, dass vier Männer für einen Baumstamm zwischen 2,5 – 3 h benötigen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

 

Das liegt aber auch an mangelhafter Logistik des gesamten Restaurierungsprojektes. Wir beobachteten etwa, dass zwei Frauen damit beschätigt waren, einzelne größere Steine von A nach B zu transportieren, während 6 Männer sich unterhielten. Wobei B sicherlich nicht der Bleibeort dieser Steine war und irgendwann wieder weitertransportiert werden mussten. Während der Gesamtdauer unserer Besuches unterhielten sich die Männer, wir unterstellen mal projektbezogen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Die neue Seilbahn – ein Hoffnungsträger für den Tourismus

Im Januar 2017, kurz nach unserem dortigen Aufenthalt, wurde nach 1,5 Jahren Baudauer, eine Seilbahn bis zur Gemeinde Kuélap unterhalb der Festung in Betrieb genommen. Die recht moderne Seilbahn umfasst 26 Kabinen, die jeweils Platz für 8 Personen bietet.

Kuélap, Peru
Seilbahnstation in Kuélap

Es ist die erste Seilbahn dieser Art in Peru. 60 m oberhalb des Flusses Rio Tingo, nahe der Gemeinde Nuevo Tingo, befindet sich die Bodenstation der Seilbahn. Nach 20 Minuten Fahrt und 4 km Distanz wird Kuélap erreicht.

Kuélap, Peru

Das Projekt kostete 21 Millionen USD. Sicher, ein Impuls für den bisher sehr schwachen Tourismus. Allerdings wohl auch das Aus für viele der, wenn auch wenigen, Unterkünfte und Restaurants der nun noch weniger frequentierten Straße nach Kuélap.

Kuélap, Peru

Wir finden zudem, dass erst das Ziel, nämlich die Festung selbst, für die Besucher_innen auf Vordermann hätte gebracht werden sollen, und dann erst der Transport dorthin.

Kuélap, Peru
Straße nach Kuélap

Die Weiterfahrt ging zur 440 km entfernten Gemeinde Terapoto, eine Zwischenstation auf unseren Weg Richtung Süden.

Terapoto, Peru
Terapoto

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Parque Nacional Cutervo – der älteste Nationalpark Perus

11. Dez.

Die Fahrt führt uns von Piura zum rund 400 km entfernten San Andrés de Cutervo. Ziel ist der älteste Nationalpark Perus.

Wie überall in den ärmeren Gegenden Perus, und das ist nach unserer Beobachtung der flächenmäßig größte Teil von Peru, ist das wichtigste Fortbewegungsmittel das Mototaxi (Motorradtaxi). Eine Ortschaft kündigt sich daher meist wie folgt an: Zuerst Müllberge an den Straßenränder, dann, vor größeren Gemeinden, Polizei und kurz danach kreuzen auch schon die Mototaxis die Fahrbahn.

Nationalpark Cutervo, Peru

LI-104, la Carretera Huanchaquito – Huanchaco. Eine traumhaft schöne Strecke in Norden von Peru

Ausblicke auf der Carr. Fernando Belaúnde Terry, der PE-3N (Longitunal de la Sierra Norte):

 

Nach einer abwechslungsreichen Fahrt auf der Carr. Fernando Belaúnde Terry, der PE-3N (Longitunal de la Sierra Norte), vorbei am Rio Huancabamba, biegt man noch einige Kilometer vor Chiple rechts in die LI-104 Richtung Pimpingos ein.

Rio Huancabamba, Peru
PE-3N, Rio Huancabamba
Nationalpark Cutervo, Peru
kleines Dorf an der LI-104 zum Nationalpark Cutervo

Nationalpark Cutervo, Peru

Was uns dann erwartete waren atemberaubende Ausblicke, teilweise enge Bergstraßen, friedlich anmutende Ortschaften, die uns an Südtiroler Bergdörfer erinnerten, einsam gelegene Fincas und vor allem wunderschöne Landschaften. Diese Fahrt war auf jeden Fall ein Highlight auf unserer Reise durch Peru.

LI-104, Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Der Nationalpark Cutervo

Dem Umweltschützer und Biologe Salomóm Vilchez Murga ist es wohl zu verdanken, dass 1961 die Gründung des Nationalparks Parque Nacional Cutervo vollzogen wurde. Der Park ist der älteste Nationalpark Perus und liegt im Distrikt San Andrés de Cutervo in der Region Cajamarca. Auf 92 km² findet man eine sehr abwechslungsreiche Flora wie etwa Nebelwälder, Wiesenlandschaft und auch zwergwüchsige Wälder.

Nationalpark Cutervo, Peru

Darüberhinaus schmücken Wachspalmen (Ceroxylon quindiuense) ein weites Areal des Waldes, das nach unserer Beobachtung sich sehr wohl mit dem angeblich einzigartigen massenhaften Vorkommen dieser Wachspalmen in Valle de Cocora in Kolumbien vergleichen lässt.

Wir haben hier auf jeden Fall flächenmäßig ein weit aus größeres Areal mit diesen Palmen vorgefunden, als dies in Valle de Cocora der Fall ist.

Kurz vor San Andrés de Cutervo befindet sich der offizielle Eingang zum Park. Leider finden nur sehr wenige Tourist_Innen den Weg in diesen schönen Nationalpark, so dass die entsprechende Infrastruktur dazu bescheiden ausfällt.

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

San Andrés de Cutervo, der Ausgangsort für Wanderungen in den Park

Das nette Städtchen San Andrés de Cutervo liegt auf 2050 m in der Provinz Cajamarca. Von hier aus kann man Wanderungen in den Park absolvieren, wie etwa zu der nahe gelegenen Höhle, und übernachten. Eine Seitenstraße vom Hauptplatz entfernt befindet sich die derzeit (Stand Dezember 2016) einzige Unterkunft in der Nähe des Nationalparks. Das Hostal El Guaicharo besitzt einige Doppelzimmer mit einem Gemeinschaftsbad (30 Sol für 2 Personen). Der Besitzer ist gleich nebenan im Gemischtwarenladen zu finden.

San Andrés de Cutervo, Nationalpark Cutervo, Peru

Die in den 60er Jahren erbaute Kirche am Hauptplatz scheint immer noch in der letzten Bauphase zu stecken, wirkt aber auf den ersten Blick sehr imposant.

San Andrés de Cutervo, Nationalpark Cutervo, Peru

San Andrés de Cutervo, Nationalpark Cutervo, Peru

San Andrés de Cutervo, Nationalpark Cutervo, Peru
Ein Hang mit Wachspalmen (Ceroxylon quindiuense) umgibt den Ort San Andrés de Cutervo

Viel Reis mit wenig Fleisch – das eigentliche Nationalgericht in Peru

Einige Restaurants sind um den Hauptplatz verteilt. Wie in der gesamten ländlichen Region gleicht sich das Angebot: Viel Reis mit einem kleinen Stück Fleisch. Als Beilage dazu vielleicht noch Bohnen und/oder geschnittene Kartoffeln. Mit viel Glück hat man beim Fleisch die Auswahl zwischen Schwein, Rind und Huhn. Fleisch und Kartoffeln werden in reichlich siedendes Fett geworfen, Gewürze scheint es nicht zu geben. Das einzige was am Tisch dazu gegeben wird, ist Aji, eine scharfe Soße aus Pepperoni.

Meerschweinchen wird in den Bergregionen wenn überhaupt, dann am Straßenrand aufgespießt und gegrillt angeboten. Dort wo es grün ist, werden Meerschweinchen auch massenhaft gehalten, allerdings in erster Linie für den eigenen Bedarf.

Nationalpark Cutervo, Peru

Wir fanden auch weder in einem Reiseführer, noch im Tripadvisor einen Hinweis auf den Nationalpark Cutervo. Völlig zu unrecht wie wir finden.

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Parque Nacional Cerros de Amotape- der einsame Trockenwald

10. Dez.

Der Parque Nacional Cerros de Amotape liegt südwestlich des Reserva Nacional de Tumbes und ist eines der letzten größeren Bestände von tropischen Trockenwald in Südamerika.

Parque Nacional Cerros de Amotape, Trockenwald, Peru

Parque Nacional Cerros de Amotape, Trockenwald, Peru

Parque Nacional Cerros de Amotape, Trockenwald, Peru

Er umfasst 151 767,49 ha Fläche und reicht von der Küstenregion bis auf 1500 m Höhe.

Nördlich von Zorritos Richtung Tumbes biegt man in San Pedro de los Incas rechts ab. Im recht einsamen Rica Haya geht es dann in das Naturreservat.

Die heiße und trockene Landschaft des Parque Nacional Cerros de Amotape ist gekennzeichnet durch dornige Sträucher und Bäume, wie etwa der Johannisbrotbaum, sowie Sukkulenten. Die Bäume haben meist fieder- bzw. robinienförmige Blätter sowie breite Schirmkronen. Außerdem sollen sie weitgehend feuerfest sein. Die Wurzeln der Tiefwurzler reichen hier bis zu 40 m tief in die Erde, um noch an Grundwasser zu kommen.

Parque Nacional Cerros de Amotape, Trockenwald, Peru

Parque Nacional Cerros de Amotape, Trockenwald, Peru

Parque Nacional Cerros de Amotape, Trockenwald, Peru

Immer wieder begegnet man kleine und auch größere Oasen die sichtbar mit Leben gefüllt sind.

Parque Nacional Cerros de Amotape, Trockenwald, Peru

Parque Nacional Cerros de Amotape, Trockenwald, Peru

Parque Nacional Cerros de Amotape, Trockenwald, Peru

Das Naturreservat selbst, stellte sich insgesamt als sehr sehr einsam heraus. Der Tourismus ist hier nicht angekommen, was wir angesichts der wunderschönen Landschaft nicht nachvollziehen können.

Offensichtlich ist es sehr ungewöhnlich, dass ein Auto die Gemeinde Rica Haya passiert um ins Reservat zu gelangen. So ungewöhnlich, dass die Polizei alamiert war und die Verfolgung zu uns aufnahm.

Wir waren keine halbe Stunde im Park, als uns die Polizei einholte und stoppte. Passkontrolle, eigentlich Routinearbeit, hier stellte sich aber heraus, dass die örtlichen Polizeibeamten wohl noch nie mit einem Beleg eines Einreisevisum konfrontiert worden waren. Nach ein paar Minuten gab mir der Polizeiälteste kund, dass das Visum abgelaufen sei und wir nun illegal uns hier aufhalten würden.

Parque Nacional Cerros de Amotape, Peru

Ich erklärte, dass der Stempel mit dem Abdruck „03. Dec. 2016“ der Einreisetag ist und nicht der Endtag der Visumsgültigkeit bedeute. Misstrauen. Ich erklärte weitere Stempel in meinem Pass selbst, um eine Chronologie unserer Reise und der Bedeutung der Stempel ersichtlich zu machen. Das hat gefruchtet, wir waren nicht mehr Illegale. Aber wir waren verdächtig, was machen Ausländer in dieser Gegend? Ich erklärte, dass wir Touristen sind und dieses Reservat einfach nur befahren möchten. Misstrauen. Oder einfach nur Gefallen daran, dass endlich mal wieder was zu tun ist.

Parque Nacional Cerros de Amotape, Peru

Auf jeden Fall musste Peter nun das gesammte Auto ausräumen.

Jeder Koffer wurde gründlich durchsucht, und da waren sie, die Weihnachtsgeschenke, schön verpackt und das sollte eigentlich auch bis Weihnachten so bleiben.

Ich soll die Geschenke auspacken. „Nein das mach ich nicht es sind schließlich Weihnachtsgeschenke“. Ich soll auspacken. „Nein“. Das Gefeilsche ging los. Ich errang den Kompromiss, dass mein Geschenk an Peter nur hinter dem Polizeiauto außerhalb Peters Sichtweite geöffnet werden soll. Aus dem ok wurde dann ein interessiert nicht mehr.

(An Ria-Helen: Unser Adventskalender wurde auch inspiziert; „was ist das?““wozu ist das?“….peiiiinliiiich).

Inca Kola, ein nach Kaugummis schmeckendes hier recht beliebtes Getränk. Hersteller: Coca Cola. Peter Weilharter
Inca Kola, ein nach Kaugummis schmeckendes hier recht beliebtes Getränk. Hersteller: Coca Cola.

Trotz dem penibel genauen Durchwühlen unserer Sachen wurden die rumliegenden „mitgenommenen“ Autoschilder nicht entdeckt. Wenigstens das. Zum Schluss dachte ich, jetzt geht es ans Zahlen. Ich malte mir schon aus, wieviel ich höchstens geben werde und wie ich taktiere, aber nichts. Sie forderten nicht mal Softdrinks oder Bier.

Parque Nacional Cerros de Amotape, Peru

Das waren die einzigen Menschen die uns im Park begegneten.

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Auf der Panamericana nach Tumbes

09. Dez

Die Fahrt von Sechura nach Tumbes führte uns durch eine wunderschöne aride Landschaft.
Panamericana Norte, Peru
Je mehr die Panamericana Norte sich der Küste näherte, je mehr standen rechts und links der Straße Ölförderturme.
Ölförderturm Panamericana Norte, Peru
Peru fördert sowohl an seiner Nordküste als auch im Amazonasbecken Öl. Weniger für den Export vielmehr für die heimische Industrie. Im Gegensatz zum Amazonasbecken, bei der durch die Ölförderung zahlreiche indigenen Gemeinschaften ihrer Lebensgrundlage beraubt werden, ist hier die Förderung doch recht „Umwelt“-verträglich.
Tumbes, Panamericana Norte, Peru
Tumbes
Tumbes, Panamericana Norte, Peru
Wie bisher jede peruanische Stadt, so begegnete uns auch Tumbes laut und chaotisch. Wir flüchteten in den südlicher liegende kleinen Ort Zorritos, in einen Bungalo von Casa de Diego, an einem fast menschenleeren Stand.
Finken, Zorritos, Peru
Casa de Diego, Zorritos, Peru
Casa de Diego, Zorritos, Peru
Strand bei Zorritos, Peru

Pyramiden von Túcume

08. Dez

Die Pyramiden von Túcume, auch Valle de las Pirámides genannt, sind allesamt aus ungebrannten Lehmziegel erstellt. Sie erstrecken sich über ein Areal von 220 Hektar und sind die größte bisher bekannte Ansammlung von Pyramiden dieser Art aus vorkulumbianischer Zeit.

Unweit von der Ortschaft Túcume, ca 30 km von Chiclayo entfernt,  im Departamento de Lambayeque in Nordperu, befindet sich dieses einzigartige archäologische Zeugnis.

Pyramiden von Túcume, Peru

Der offensichtlich neue Eingang des Parks liegt am Ende des Ortes Túcume rechts hinter der Polizeistation. Der Eintrittspreis ist moderat, wie bei allen archäologischen Stätten in Peru, die nicht vom Massentourismus betroffen sind.

Pyramiden von Túcume, Peru
Museum Nacional Sicán
Museum, Pyramiden von Túcume, Peru
nachgestellte Grabstätte, bzw. Opferstätte
Pyramiden von Túcume, Peru
Chronologie

Das Museum Nacional Sicán im Eingangsbereich erklärt ausführlich Geschichte und Hintergrund der Pyramiden bzw. Huacas (Tempelberge) als Zeugnis der Lambayeque-Kultur. Wo einst das Volk der Mochica lebte, besiedelte später das Volk der Sicán das Gebiet. Zwischen 1340 und 1470 herrschte dann das Volk der Chímu über das Areal bis schließlich die expandierenden machtbesessenen Inka auch die Herrschaft über die Pyramiden von Túcume übernahmen.

Pyramiden von Túcume, Peru
Huaca – Tempelberg

Pyramiden von Túcume, Peru

Pyramiden von Túcume, Peru, Birgit Knoblauch

Als Mitte des 16. Jahrhundert dann die Spanier den Kontinent einnahmen, wurde die Stätte spontan verlassen. Grund war laut Aussagen von Historikern, dass ein Bote mit einer unheilvollen Botschaft in den Valle de las Pirámides eilte: Götter auf vier Beinen, so wurden die Spanier auf ihren Pferden wohl gesehen, hätten den Inka Gott besiegt. Vermeintlich gottlos und daher ohne Schutz durch ihren Gott zündeten die Bewohner in Panik all ihre Häuser an und verließen mit ihrem restlichen Hab und Gut die Pyramiden von Túcume. Das zu verstehen viel uns dann doch schwer.

Pyramiden von Túcume, Peru

Pyramiden von Túcume, Peru, Peter Weilharter

 

Sechura – der Weg war das Ziel

Richtung Sechura
Richtung Sechura

Richtung Sechura

Richtung Sechura
Fischerboote an der Nordküste Perus

Die Fahrt ging weiter durch eine wunderschöne Wüstenlandschaft nach Sechura, 54 km südlich von Piura.

Sechura, Peru
Iglesia de San Martín, Sechura

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Chan Chan – die zerfallene Hauptstadt des Chimú-Reiches

07. Dez

Küste von Trujillo, Peru
Küste von Trujillo

Fischer mit ihren typischen Booten an der Küste von Trujillo:

Typische Fischerboote an der Küste von Trujillo, Peru

Typische Fischerboote an der Küste von Trujillo, Peru
Fischerboote von Trujillo, im Hintergrund unser Hotel El Sombrero

 

Westlich von Trujillo, unweit der Küste lag einst die Hauptstadt des Chimú Volkes.

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Auf mehr als 20 km² befanden sich 10 Stadtviertel, mit jeweils einem Hauptplatz und einer Tempelpyramide. Erbaut wurden die Anlagen, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden, etwa im 12. Und 13. Jahrhundert. Rund 30 000 Menschen sollen hier gelebt haben. Der jeweilige Herrscher lebte zusammen mit den Arbeiter_innen und seiner Gefolgschaft in einem Stadtbezirk und ließ für sich über ca. 15 – 20 Jahre hinweg eine Tempelpyramide erbauen. Nach seinem Tod wurde er mit seinen Konkubinen und Dienern im Tempel beigesetzt. Der jew. Stadtteil mit Hauptplatz und Pyramide wurde sodann verlassen da er von nun an als heilig galt, wartend auf die Wiederkehr des Verstorbenen. Daher war meist nur ein Stadtteil bewohnt, die anderen Anlagen waren sozusagen stillgelegt. Die Gebäude selbst wurden aus ungebrannten Lehmziegel errichtet.

Chan Chan, Peru
typische Tierzeichnung im Tempelbereich von Chan Chan

Chan Chan, Peru

Chan Chan, Peru Über Bewässerungskanäle wurde das Wasser aus den Bergen in große Reservoirs geleitet. Um die Stadtteile herum war es grün. Gemüse und Obst wurde angebaut, die Nahrungsmittel wurden in kleinen Hütten gelagert. Es gab Nahrung im Überfluss. Die Stadtteile wurden so gebaut, dass man nur durch einen kleinen bewachten Bereich Eintritt hatte, drumherum 10 – 15 Meter hohe Mauern. Egal wo man sich innerhalb der Stadt befand, man sah, mit Ausnahme des Hauptplatzes, immer auf Mauern und nie auf einen weiterführenden Türbereich. Wir waren begeistert.

Chan Chan, Peru

Chan Chan, Peru

Chan Chan, Peru

Ein für Touristen zugängliche Teil der Stadt ist der Palacio Tschudi. Die Lehmwände sind hier noch sichtbar mit Reliefs verziert. Hauptmotive: Fische, Fischernetze, Pelikane. Es weht immer ein angenehmer Wind von der Küste her durch die Anlage.

Chan Chan, Peru

Chan Chan, Peru

Chan Chan, Peru (Birgit Knoblauch)

Das unersättliche, aggressive und expansionsgierige Volk der Inka wollte natürlich auch das Chimú-Reich unter seine Herrschaft bringen. Doch die jeweiligen Stadtteile waren nur durch einen schmalen und gut bewachten Eingang passierbar. Dies stellte für die Inkas ein unüberwindbares Hindernis dar. Also kappten sie die Bewässerungskanäle, so dass kein Wasser mehr nach Chan Chan floss. 10 Jahre dauerte dieser Zustand bis dann die Vorräte in Chan Chan zur Neige gingen und die Chimú zu Verhandlungen bereit waren.
Chan Chan, Peru
ehemaliger Wasserspeicher, Chan Chan, Peru
Chan Chan, Peru
Raum des Mondkalenders mit 28 Rahmen, Chan Chan, Peru
Chan Chan, Peru
Der Sohn eines Inka Herrschers aus Cusco wurde darauf hin mit einer bedeutenden Chimú Tochter vermählt und wohnte so dann in Chan Chan. Nach weiteren 30 Jahren wurde er wieder aus Chan Chan geworfen, die religiösen Diskrepanzen waren unüberwindbar. Im Grunde ging es um Sonne gegen Mond. Die Sonne hatte für die Chimú keine besondere Bedeutung, sie schien schließlich jeden Tag. Stattdessen wurde der Mond verehrt. Also feierten sie alle 28 Tage den Vollmond und wollten sich dies auch nicht nehmen lassen.
Chan Chan, Peru
Adobemauer
Später verbündeten sie sich mit den Spanier gegen die Inka und wurden dann durch Pocken und Masern dahingerafft. Die wenig übriggebliebenen vermischten sich dann mit den Spaniern, den Japanern, den … so erklärte es uns zumindest der Führer durch die Anlage.
Museo Chan Chan, Peru
Tonfigur im Museum del Sitio nahe Chan Chan
Museo del Sitio, Chan Chan, Peru
Das Museo del Sitio liegt etwa 1 km von der Anlage entfernt und veranschaulicht ein wenig das Leben zu dieser Zeit.
Huaca Arco Iris, Ausgrabungsstätte in Trujillo
Huaca Arco Iris (Huaca la Esmeralda), Ausgrabungsstätte in Trujillo
Huaca Arco Iris, Ausgrabungsstätte in Trujillo
Huaca Arco Iris, Ausgrabungsstätte in Trujillo
Huaca Arco Iris, Ausgrabungsstätte in Trujillo
Huaca Arco Iris (Huaca El Dragon), Ausgrabungsstätte in Trujillo

Fazit: Wer den Massentourismus meiden möchte und trotzdem eine sehr interessante und zudem noch große Anlage präkolumbischer Kulturen besuchen möchte, dem sind diese sehr eindrucksvollen Ruinen des Chimú-Reiches in und bei Trujillo nahe gelegt.

Der Peruanische Nackthund – hässlich und impossant

Peruanischer Nackthund
Peruanischer Nackthund

Vor der Anlage sahen wir zum ersten Mal einen Peruanischen Nackthund in der prallen Sonne liegen. Ich dachte zuerst, einen aufgedunsenen toten Tierkadaver vor mir zu haben. Perros Viringos, nennen die Peruaner diese Hunde, die zum peruanischen Kulturgut ernannt wurden. Sie sollen wohl schon seit mehr als 1000 Jahren hier im südamerikanischen Raum, Begleiter des Menschen sein. Der nackte Körper des Hundes ist angenehm warm. Er hat die analoge Funktion eines Wärmekissens und gilt daher als Heilmittel gegen Schmerzen und Rheuma. Wohl auch deshalb konnte sich diese Mutation durchsetzen.

Peruanischer Nackthund, Peru

Peruanischer Nackthund , Birgit Knoblauch
Das mutierte Allel, daher Gen, das diese Felllosigkeit bewirkt, ist für das Merkmal dominant (H). Allerdings sind nur heterozygote ( Genotyp Hh) Formen lebensfähig. Daher können sie nicht rein gezüchtet werden. Es gibt deshalb auch den behaarten Peruanischen Nackthund (Genotyp hh). Zumindest alle nackten Peruanische Nackthunde haben ein unvollständiges Gebiss. Das schrumpelige eingefallene Maul des Hundes macht den an sich schon recht hässlichen Hund noch ein Stückchen hässlicher.

Peruanischer Nackthund

Peruanischer Nackthund

 

Nationalpark Huascarán

5./6. Dez

Die Fahrt von Lima nach Huaraz gestaltete sich zügig und unproblematisch. In den Gebieten nahe größerer Städte muss man allerdings mit Polizeikontrollen rechnen, und zwar alle paar 100 Meter.
Panamericana norte, Peru
unterwegs ..

Innerhalb von wenigen Stunden fuhren wir von Meereshöhe bis über 4000 Höhenmeter. Klar, dass das nicht ohne Folgen blieb. Peter bekam starke Kopfschmerzen und mir war nur noch übel. Doch Huaraz war nicht mehr weit, lag tiefer und befreite uns von der Pein.

Panamericana norte, Peru
Panamericana norte
Lima
Lima
Vorort von Lima
Vorort von Lima

Huaraz- eine kleine aber laute Gemeinde am Rande des Nationalparks Huascarán

Die 3050 m hoch gelegene Gemeinde Huaraz dient für viele als Zwischenstopp für den Besuch des Parque Nacional Huascarán. Unser Tipp: Wer Natur und Ruhe sucht, sollte besser gleich etwas weiter fahren und eine Unterkunft im Park selber suchen.

Huaraz
Tagsüber wird Huaraz von einem endlosen Hupkonzert dominiert, nachts bellen unentwegt die Hunde.

Lagunas Llanganuco – zwei türkisblaue Perlen in einem Gletschertal

unterwegs in Yungay
unterwegs in Yungay

Um zu diesen wunderschönen, auf 3860 m Höhe gelegenen Lagunen zu gelangen, fährt man zuerst die Ruta 3N bis nach Yungay. Kurz vor dem Ortseingang erhebt sich eine Christusstatue auf einem Hügel.

Christusstatue Yungay

Dieser Hügel ist im Grunde das Massengrab von 18 000 Menschen, die 1962 von einer Stein- und Schlammlawine begraben wurden. Nur 3000 Einwohner, die sich auf den höher gelegenen Friedhof retten konnten, überlebten dieses Ereignis. Nur ein paar Kilometer neben dem verschütteten (Alt-)Yungay wurde das jetzige Yungay errichtet. Von hier aus geht es Richtung Osten in den Nationalpark Huascarán. Bereits nach 28 km schimmert tiefblau die Laguna Cinancoca zwischen Polylepsis Bäumen (Polylepis Sericea Rosaceae, Rosengewächs) hervor. Ein kurzer Weg führt zur Lagune.

Lagunen Llanganuco, Peru

Lagunen Llanganuco

Lagunen Llanganuco

 

Der Park selber, der zum UNESCO Naturerbe gehört, beinhaltet den gesamten Gebirgszug der Cordillera Blanca. Auf 160 km Länge reihen sich etliche 5000er und 6000er. Die Lagunen Llanganuco, von den Einheimischen Chinancocha und Orconcocha (männlicher und weiblicher See) genannt, liegen zwischen den Steilwänden des Huandoy (6395 m) und des Huascarán (6768 m), Perus höchster Berg.
Lagunen Llanganuco
Lagunen Llanganuco
Peter wollte unbedingt einen Pass fahren. Also ging es die Serpentinen hoch bis auf 4846 m Höhe und wieder runter. Wem´s gefällt…
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Die wirkliche Traumstraße kam dann ein paar Kilometer später.

Cañon del Pato – für einen erweiterten Tunnelblick

Cañon del Pato, PeruWeiter auf der 3N Richtung Norden wird die Landschaft immer trockener, Kakteen und Dornengestrüpp säumen bald die Straße. Und dann kommt der erste Tunnel auf dem auch schon bald viele weitere kommen sollten. Die Straße führt nun entlang einer 15 km langen und bis zu 200 m tiefen Schlucht. Bald wird es einspurig, nur selten säumen ein paar Plastikpfosten die Fahrbahn. Man fährt meist ohne Fahrbahnsicherung nahe am Abgrund. Vor einem Tunnel ist Hupen angesagt, um evtl. Gegenverkehr zum Stoppen zu bewegen. Das geringe Verkehrsaufkommen macht das Befahren der Straße dennoch sicher.

Cañon del Pato

Cañon del Pato
Es sei denn, man liebt die Geschwindigkeit. Meine Anmerkung, als Peter mit über 70 Stundenkilometer auf der einspurigen Fahrbahn in nicht mal 20 cm Abstand zum Abgrund an einen LKW vorbeiraste, wurde von ihm wie folgt kommentiert:

„Ob ich jetzt langsam oder schnell vorbeifahr, der Abstand ist derselbe“

OK, das bedeutet Kommunikationsarbeit. Es gilt eine Lösung zu finden, bei der Peter weiterhin seinen Fahrspaß hat und ich nicht zum Nervenbündel mutiere.

Cañon del Pato , Peru

Cañon del Pato , Peru

Cañon del Pato
Trotzdem, die Strecke ist wunderschön, ein kleines Highlight auf dieser Reise.

 

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unterwegs nach Trujillo
unterwegs nach Trujillo

 

Panamericana Norte
Panamericana Norte

Bei Dunkelheit, Ankunft in Trujillo.

Peru – Ankunft in Lima

Am Samstag, den  3. Dezember flogen wir von Bogotá nach Lima. Ein angenehmer Flug mit einem noch angenehmeren Ankommen am Flughafen Lima. Die wenigen Kontrollen waren sofort passiert, noch nie waren wir so schnell bei einem internationalen Flug mit unseren Koffern und allen notwendigen Stempeln in der Ausgangshalle des Flughafens. Lediglich unser Mietauto von Budget brachte einen kleinen Rückschlag in unserer Euphorie: Die Reifen waren vollkommen abgefahren, so können wir unsere Tour nicht starten. Für den nächsten Tag stand nun statt Museumsbesichtigung, Budget Werkstattsuche auf dem Programm.
Lima
Lima
So, 04. Dez
In der Werkstatt von Budget hieß es Reifenwechsel kein Problem, aber erstmal warten. Nach 50 Minuten wurde uns dann mitgeteilt, dass kein Mechaniker in der Werkstatt sei. Mich in Geduld zu üben, Dinge zu nehmen wie sie sind, das übe ich seit 5 Jahren Lateinamerika. An diesem Tag hatte ich mein Lernziel nicht erreicht.
Doch es hatte auch seine positive Seite. Nach dem ich dem Werkstattleiter deutlich seine Verantwortung vor Augen führte, dürften wir auf einen Mechaniker in 2 Stunden hoffen, immerhin mit dem zusätzlichen Versprechen, dass die Werkstatt so lange heute geöffnet hat, bis wir unsere neue Bereifung auf unseren Vitara haben.
Hard Rock Café LimaHard Rock Cafe Lima
Wenigstens eine für uns immens wichtige Lokalität wollten wir
besuchen: Das Hard Rock Café Lima. Hier heißt es Sammelleidenschaft befriedigen und gute Musik hören. Doch der Store war nahezu restlos ausverkauft. Zwei Wochen vorher hatte die Gefolgschaft von Putin und Obama den Laden so gut wie geplündert. Als Entschädigung gab es wenigstens gute Livemusik.

Das wichtigste an einem Auto in Peru ist seine Hupe

Zumindest für die Peruaner_Innen. Sie freuen sich so sehr über die Hupe, dass sie diese ständig betätigen. Sobald ein weiteres Fahrzeug in Sichtweite ist, wird gehupt. Die Taxis hupen zusätzlich sobald sie einen Fußgänger erblicken. So ist in Peru an Orten wo mindestens zwei Autos sich bewegen, immer ein Hupkonzert.
Dachterrasse, Hotel Wyndham , Lima
Dachterrasse, Hotel Wyndham

Nationalpark Chingaza – ein einsames Event

Tag 28 bis 31

Fahrt durch Villavicencio
Fahrt durch Villavicencio
 Von Villavicencio fuhren wir weiter nach Bogotá. An einer schönen Bergstraße ließen wir unser Auto waschen, wir müssen es schließlich wieder zurückgeben.
Garten in Villavicencio, Kolumbien
unterwegs…

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Autowäsche
Autowäsche
An der Ortseinfahrt Bogotá war uns wie erwartet klar: Die Pico Placa Regelung trifft uns: Bis 15 Uhr mussten wir an Ort und Stelle sein. Es war 13:32 Uhr. In nur eineinhalb Stunden durch Bogotá, das wird Stress pur. Es war Stress pur…… um 14:57 Uhr hatten wir es geschafft, wir waren am Hotel, wir konnten es kaum glauben.
Jeep, Kolumbien
Blick auf Bogotá
Blick auf Bogotá
Tag 29

Nationalpark Chingaza – nur ein Katzensprung von Bogotá entfernt

Nationalpark Chingaza

Zum Nationalpark Chingaza gelangt man nach rund 50 km von Bogotá aus, doch erst heißt es aus Bogotá raus zu kommen. Der Verkehr ist trotz pico placa völlig überlastet.

Nationalpark Chingaza

Nationalpark Chingaza
typische Flora des Nationalpark Chingaza

Der Nationalpark Chingaza erstreckt sich über die Departamentos Cundinamarca und Meta. Seine Bergwelt ist Teil der östlichen Kordillere der Anden und bis zu 4020 m hoch. Die Ernennung des Gebietes zum Naturpark war verbunden mit dem Ziel die Kultstätten der Musicas zu schützen.

Nationalpark Chingaza

Nationalpark Chingaza
Im Park befinden sich 3 Seen. Alle 3 wollten wir besuchen.
Am Parkeingang heißt es erstmal stehen bleiben, sich registrieren und Eintritt zahlen, der hier mal wieder speziell für Ausländer besonders hoch ausfällt. Diese Diskriminierung lässt mich jedes Mal fluchen. Ganz krass empfand ich dies in Sucre, Bolivien. Das dortige Paläontologische Informationszentrum um den Cal Orcko wurde und wird nahezu ausschließlich von europäischen Geldern finanziert und für mich als Europäerin, wird dies dann mit dem mehr als 5 fachen nationalen Eintrittspreis ho(h)noriert.

Nationalpark Chingaza

Nationalpark Chingaza

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Zurück zur Parkregistrierung, ohne die niemand in den Park gelangt. Das Häuschen für die Registrierung war verschlossen und blieb es auch nach minutenlangem klopfen und rufen. Der Schrankenwächter kam uns zur Hilfe und warf Steinchen an die oberen Fenster. Nach einigen Minuten erschien dann doch der Parkwächter mit verschlafenen Blick und öffnete uns. Schweigen. Ich eröffnete das Gespräch: „Wir möchten gerne den Park besuchen“ (was auch sonst)“, zwei Erwachsene, ein Auto“ .
Verschwommenes unverständliches Gemauschel. Ich wiederholte mit anderen Worten was ich in etwa verstanden habe. Die Verständigung gestaltete sich schwierig. Zum hiesigen Dialekt, der ein wenig an das Niederbayrische erinnert, kamen hier offensichtlich noch die verbalen Folgen von einem aktuellen Marihuana Konsum hinzu. Jede noch so kleine Information über den Park musste ich mir erkämpfen. Dazu kam die Info, dass wir den Park wie gewünscht sowieso nicht befahren könnten, aus Zeitgründen. Den letzten See würden wir erst nach mehr als 3 Stunden erreichen und um 15 Uhr schließe der Park. Wir taten so, als würden wir seinen Worten glauben schenken, zahlten rund 30 Euro Eintritt, bekamen nicht mal einen Fetzen Kartenmaterial dafür und ließen ihn in seinem Rausch allein.

Nationalpark Chingaza

Nationalpark Chingaza
Der Park bietet eine ganz besondere Floralandschaft. Und immer wieder kreuzen Weißwedelhirsche (Odocoileus virginianus) die Fahrbahn.

Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus), Kolumbien
Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus)

Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus)

Weißwedelhirsche (Odocoileus virginianus)

Den letzten See erreichten wir dann nach einer guten Stunde Fahrzeit.
Wir sahen so gut wie keinen weiteren Besucher, lediglich ein Bus stand einmal am Fahrbahnrand. Fazit: Wer Lust hat in einer schönen und besonderen Naturlandschaft einsam zu wandern, der ist hier richtig.
Den nächsten Tag bzw. bis zum Abflug nach Lima verbrachten wir relaxt in unserem Hotel (Le Manoir).

Nationapark Chingaza

ationalpark ChingazaNationapark Chingaza

Nationapark Chingaza

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Serranía de la Macarena

Tag 26/27

Von Yopal aus ging es weiter nach Macarena, mit dem Ziel am nächsten Tag den Caño Cristales zu erreichen. Der Caño Cristales wird auch als flüssiger Regenbogen bezeichnet, der von Juli bis November aufgrund seines Pflanzenwuchs in 5 Farben erscheint. Er befindet sich im Departamento Meta im Nationalpark Serranía de la Macarena.

Salzlagerstätte Upín – altes Handwerk das hier praktiziert wird

Ein Zwischenstopp führte uns in die Salinas de Upín bei Restrepo im Departamento Meta. Eine Salzabbaustätte, das noch nach traditioneller Art Salz gewinnt. Das Salz wird u.a. aus den zu 24 % salzhaltigen Bergbäche gewonnen.

 Salzabbaustätte Upín, Kolumbien, Birgit Knoblauch Erst wird das Wasser mechanisch gereinigt, u.a. durch Absetzen in einem Container, dann in verschiedenen Schritten getrocknet.

 Salzabbaustätte Upín, Kolumbien
Vorletzter Trocknungsschritt auf dem mit Kohle angefeuerten Ofen bei einer Außentemperatur über 38° C

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