Die Eindrücke, die man durch die Interoceano Sur bekommt, machen klar, warum Fauna und Flora des Nationalpark Tambopata im Gebiet des Amazonas stark gefährdet sind.
Überall an den Flüssen stehen Bagger und graben das Sediment aus den Flüssen, daneben stehen oft Baracken oder einfachste Zelte. Die Müllberge vor den Dörfern sind hier gewaltiger als anderswo in Peru. Rotlichtbars und Prostituierte säumen teilweise den Straßenrand.
Der Tambopata Nationalpark befindet sich im peruanischen Amazonagebiet im Departamento Madre de Dios und umfasst 274 690 Hektar.
Von Puerto Maldonado aus gelangt man über den Fluß Rio Madre de Dios direkt in das Schutzgebiet.
Dank Odebrecht-Skandal gelangt man in nur wenigen Stunden von Cusco nach Puerto Maldonado
In Puerto Maldonado selbst befindet sich ein kleiner Flughafen, wer aber das Land wirklich sehen möchte, fährt von Cusco aus über die Interoceano Sur in nur einen Tag nach Puerto Maldonado. Die Straße ist durchgehend geteert und daher sehr gut zu befahren. Der Entscheidung zum Bau der Interoceano Sur waren horrende Schmiergeldzahlungen an die damaligen politischen Entscheidungsträger durch den Bauunternehmer Odebrecht vorangegangen. Das vordergründige Argument diese Straße würde den Handel zwischen Brasilien und Peru beleben war von vornherein ein Scheinargument um hier öffentliche Gelder zu privatisieren.„Nationalpark Tambopata“ weiterlesen
Früh am Morgen verlassen wir dieses schöne Ambiente des Hotels „La Patarashca“ in Tarapoto in der Provinz San Martín am Fuße der Anden im Norden von Peru.
Wir wären hier sicher länger geblieben, hätten wir gewusst was uns bald erwartete…
Unser Track an diesem Tag:
Nach 84 km Fahrt, kurz vor Campanilla und kurz nach dem Ortsschild „Nuevo Horizonte“ in der Region San Martín, war eine Straßenblockade errichtet
Ok, wir kennen Straßenblockaden aus unserer momentanen Heimat Guatemala. „Das dauert jetzt ein paar Stunden“ dachten wir, „wenn wir Pech haben bis zum späteren Nachmittag“.
Um die zeitliche Dimension besser abschätzen zu können, gingen wir vor zur Blockade um mit Passanten oder auch den Verantwortlichen zu reden. Was wir dann hörten, lies uns erstmal ratlos zurück:
„die Blockade dauert schon den vierten Tag und geht noch bis Freitag“ (heute war Mittwoch),
„es geht nur noch ein paar Stunden, ich denke bis 4 Uhr…nein , nein, Sie können nicht zu den Demonstranten gehen, das ist gefährlich, bleiben Sie hier.“,
„wie lange die Blockade noch dauert? Das ist ungewiß, offenes Ende…“
„Die wollen einen Vertrag, erst wenn der Vertrag steht werden sie öffnen“
Für uns war klar, wir müssen nun eine Alternative suchen, irgendeine andere Anbindung Richtung Süden muss es ja geben. Mit Blick auf unsere Straßenkarte rechneten wir mit einigen 100 Kilometer Umfahrung.
Option 1 war, wir fahren durch den Nationalpark Rio Abiseo (Parque Nacional Rio Abiseo)
Im Internet war leider kaum etwas über den Nationalpark zu finden. Die Infos gingen über „nicht passierbar“ bis hin zu „ein Einlass in den Park ist nur mit behördlicher Genehmigung möglich“. Doch wenn ein Einlass mit behördlicher Genehmigung möglich ist, so ist ein Befahren ja eventuell möglich. Auf meiner Karte war ein kleiner Weg durch und entlang des Parks über Achiras bis nach Llacuabamba erkennbar.
Wir fuhren zurück nach Juanjui um einen Kanister zu kaufen und aufzutanken. Dann ging es in den Nationalpark Rio Abiseo.
Sedimentbeladen schlängelt sich der Rio Abiseo durch eine üppige Waldlandschaft.
Doch wie die meisten Flüsse in Lateinamerika, dient auch der Rio Abiseo zur dorfnahen Müllentsorgung. Der Müll wird einfach am Flußhang abgelagert. Spätestens der nächste größere Regen hilft den Müllberg in den Fluß nach unten zu transportieren.
Die Fahrt ging erst über angenehme Schotterstrassen, mündete dann aber in einen immer schmaler werdenden Feldweg.
Schon bald war klar: Mit unserem Auto ist dieser Weg nicht mehr passierbar
Option 2 war, wir fahren nach Westen entlang des Rio Jelache bis Bambamarca
Um danach an den Cordillera Blanca vorbei nach Süden zu gelangen. Etwa 700 km Umfahrung.
Kurz nach Huicungo ging es also Richtung Westen. Als erstes musste der Fluß überquert werden. Und das bedeutete auch schon das Aus:
Option 2 scheiterte bereits daran, dass der Rio Abiseo nur für Fußgänger und Motorräder zu passieren ist.
Das bedeutete konkret:
Die PE-N3 (carretera Fernando Belaúnde Terry) ist nicht nur die Hauptverbindungsstraße, es ist die einzige östliche Verbindungsstraße in den Süden
Jetzt standen wir vor der Entscheidung abwarten, bis irgendwann in den hoffentlich nächsten Tagen die Blockade aufgelöst wird oder die selbe Strecke zurück in den Norden Perus, um am Besten über die schnelle Panamerikana in den Süden zu gelangen.
Das wären ca. 2000 Kilometer Umfahrung, daher etwa 4 Tage mehr.
Wir fuhren zur Straßenblockade zurück um uns vorort ein Bild über den aktuellen Stand zu machen. Die Kommentare waren etwa diesselben wie am Vormittag, Keiner weiß wirklich was. Wir beschlossen die Nacht in Juanjui zu verbringen und erstmal abzuwarten.
Und wir lernten Luis kennen. Luis lebt in Juanjui, liebt Hahnenkämpfe und ist daher begeisteter Kampfhahnzüchter. Wir verbrachten den Abend mit ihm und dürften seine Familie und einen Teil seiner Kampfhähne kennenlernen.
Die Fahrt führt uns von Piura zum rund 400 km entfernten San Andrés de Cutervo. Ziel ist der älteste Nationalpark Perus.
Wie überall in den ärmeren Gegenden Perus, und das ist nach unserer Beobachtung der flächenmäßig größte Teil von Peru, ist das wichtigste Fortbewegungsmittel das Mototaxi (Motorradtaxi). Eine Ortschaft kündigt sich daher meist wie folgt an: Zuerst Müllberge an den Straßenränder, dann, vor größeren Gemeinden, Polizei und kurz danach kreuzen auch schon die Mototaxis die Fahrbahn.
LI-104, la Carretera Huanchaquito – Huanchaco. Eine traumhaft schöne Strecke in Norden von Peru
Ausblicke auf der Carr. Fernando Belaúnde Terry, der PE-3N (Longitunal de la Sierra Norte):
Nach einer abwechslungsreichen Fahrt auf der Carr. Fernando Belaúnde Terry, der PE-3N (Longitunal de la Sierra Norte), vorbei am Rio Huancabamba, biegt man noch einige Kilometer vor Chiple rechts in die LI-104 Richtung Pimpingos ein.
Was uns dann erwartete waren atemberaubende Ausblicke, teilweise enge Bergstraßen, friedlich anmutende Ortschaften, die uns an Südtiroler Bergdörfer erinnerten, einsam gelegene Fincas und vor allem wunderschöne Landschaften. Diese Fahrt war auf jeden Fall ein Highlight auf unserer Reise durch Peru.
Der Nationalpark Cutervo
Dem Umweltschützer und Biologe Salomóm Vilchez Murga ist es wohl zu verdanken, dass 1961 die Gründung des Nationalparks Parque Nacional Cutervo vollzogen wurde. Der Park ist der älteste Nationalpark Perus und liegt im Distrikt San Andrés de Cutervo in der Region Cajamarca. Auf 92 km² findet man eine sehr abwechslungsreiche Flora wie etwa Nebelwälder, Wiesenlandschaft und auch zwergwüchsige Wälder.
Darüberhinaus schmücken Wachspalmen (Ceroxylon quindiuense) ein weites Areal des Waldes, das nach unserer Beobachtung sich sehr wohl mit dem angeblich einzigartigen massenhaften Vorkommen dieser Wachspalmen in Valle de Cocora in Kolumbien vergleichen lässt.
Wir haben hier auf jeden Fall flächenmäßig ein weit aus größeres Areal mit diesen Palmen vorgefunden, als dies in Valle de Cocora der Fall ist.
Kurz vor San Andrés de Cutervo befindet sich der offizielle Eingang zum Park. Leider finden nur sehr wenige Tourist_Innen den Weg in diesen schönen Nationalpark, so dass die entsprechende Infrastruktur dazu bescheiden ausfällt.
San Andrés de Cutervo, der Ausgangsort für Wanderungen in den Park
Das nette Städtchen San Andrés de Cutervo liegt auf 2050 m in der Provinz Cajamarca. Von hier aus kann man Wanderungen in den Park absolvieren, wie etwa zu der nahe gelegenen Höhle, und übernachten. Eine Seitenstraße vom Hauptplatz entfernt befindet sich die derzeit (Stand Dezember 2016) einzige Unterkunft in der Nähe des Nationalparks. Das Hostal El Guaicharo besitzt einige Doppelzimmer mit einem Gemeinschaftsbad (30 Sol für 2 Personen). Der Besitzer ist gleich nebenan im Gemischtwarenladen zu finden.
Die in den 60er Jahren erbaute Kirche am Hauptplatz scheint immer noch in der letzten Bauphase zu stecken, wirkt aber auf den ersten Blick sehr imposant.
Viel Reis mit wenig Fleisch – das eigentliche Nationalgericht in Peru
Einige Restaurants sind um den Hauptplatz verteilt. Wie in der gesamten ländlichen Region gleicht sich das Angebot: Viel Reis mit einem kleinen Stück Fleisch. Als Beilage dazu vielleicht noch Bohnen und/oder geschnittene Kartoffeln. Mit viel Glück hat man beim Fleisch die Auswahl zwischen Schwein, Rind und Huhn. Fleisch und Kartoffeln werden in reichlich siedendes Fett geworfen, Gewürze scheint es nicht zu geben. Das einzige was am Tisch dazu gegeben wird, ist Aji, eine scharfe Soße aus Pepperoni.
Meerschweinchen wird in den Bergregionen wenn überhaupt, dann am Straßenrand aufgespießt und gegrillt angeboten. Dort wo es grün ist, werden Meerschweinchen auch massenhaft gehalten, allerdings in erster Linie für den eigenen Bedarf.
Wir fanden auch weder in einem Reiseführer, noch im Tripadvisor einen Hinweis auf den Nationalpark Cutervo. Völlig zu unrecht wie wir finden.
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Die Fahrt von Lima nach Huaraz gestaltete sich zügig und unproblematisch. In den Gebieten nahe größerer Städte muss man allerdings mit Polizeikontrollen rechnen, und zwar alle paar 100 Meter.
Innerhalb von wenigen Stunden fuhren wir von Meereshöhe bis über 4000 Höhenmeter. Klar, dass das nicht ohne Folgen blieb. Peter bekam starke Kopfschmerzen und mir war nur noch übel. Doch Huaraz war nicht mehr weit, lag tiefer und befreite uns von der Pein.
Huaraz- eine kleine aber laute Gemeinde am Rande des Nationalparks Huascarán
Die 3050 m hoch gelegene Gemeinde Huaraz dient für viele als Zwischenstopp für den Besuch des Parque Nacional Huascarán. Unser Tipp: Wer Natur und Ruhe sucht, sollte besser gleich etwas weiter fahren und eine Unterkunft im Park selber suchen.
Tagsüber wird Huaraz von einem endlosen Hupkonzert dominiert, nachts bellen unentwegt die Hunde.
Lagunas Llanganuco – zwei türkisblaue Perlen in einem Gletschertal
Um zu diesen wunderschönen, auf 3860 m Höhe gelegenen Lagunen zu gelangen, fährt man zuerst die Ruta 3N bis nach Yungay. Kurz vor dem Ortseingang erhebt sich eine Christusstatue auf einem Hügel.
Dieser Hügel ist im Grunde das Massengrab von 18 000 Menschen, die 1962 von einer Stein- und Schlammlawine begraben wurden. Nur 3000 Einwohner, die sich auf den höher gelegenen Friedhof retten konnten, überlebten dieses Ereignis. Nur ein paar Kilometer neben dem verschütteten (Alt-)Yungay wurde das jetzige Yungay errichtet. Von hier aus geht es Richtung Osten in den Nationalpark Huascarán. Bereits nach 28 km schimmert tiefblau die Laguna Cinancoca zwischen Polylepsis Bäumen (Polylepis Sericea Rosaceae, Rosengewächs) hervor. Ein kurzer Weg führt zur Lagune.
Der Park selber, der zum UNESCO Naturerbe gehört, beinhaltet den gesamten Gebirgszug der Cordillera Blanca. Auf 160 km Länge reihen sich etliche 5000er und 6000er. Die Lagunen Llanganuco, von den Einheimischen Chinancocha und Orconcocha (männlicher und weiblicher See) genannt, liegen zwischen den Steilwänden des Huandoy (6395 m) und des Huascarán (6768 m), Perus höchster Berg.
Peter wollte unbedingt einen Pass fahren. Also ging es die Serpentinen hoch bis auf 4846 m Höhe und wieder runter. Wem´s gefällt…
Die wirkliche Traumstraße kam dann ein paar Kilometer später.
Cañon del Pato – für einen erweiterten Tunnelblick
Weiter auf der 3N Richtung Norden wird die Landschaft immer trockener, Kakteen und Dornengestrüpp säumen bald die Straße. Und dann kommt der erste Tunnel auf dem auch schon bald viele weitere kommen sollten. Die Straße führt nun entlang einer 15 km langen und bis zu 200 m tiefen Schlucht. Bald wird es einspurig, nur selten säumen ein paar Plastikpfosten die Fahrbahn. Man fährt meist ohne Fahrbahnsicherung nahe am Abgrund. Vor einem Tunnel ist Hupen angesagt, um evtl. Gegenverkehr zum Stoppen zu bewegen. Das geringe Verkehrsaufkommen macht das Befahren der Straße dennoch sicher.
Es sei denn, man liebt die Geschwindigkeit. Meine Anmerkung, als Peter mit über 70 Stundenkilometer auf der einspurigen Fahrbahn in nicht mal 20 cm Abstand zum Abgrund an einen LKW vorbeiraste, wurde von ihm wie folgt kommentiert:
„Ob ich jetzt langsam oder schnell vorbeifahr, der Abstand ist derselbe“
OK, das bedeutet Kommunikationsarbeit. Es gilt eine Lösung zu finden, bei der Peter weiterhin seinen Fahrspaß hat und ich nicht zum Nervenbündel mutiere.
Trotzdem, die Strecke ist wunderschön, ein kleines Highlight auf dieser Reise.
Von Villavicencio fuhren wir weiter nach Bogotá. An einer schönen Bergstraße ließen wir unser Auto waschen, wir müssen es schließlich wieder zurückgeben.
An der Ortseinfahrt Bogotá war uns wie erwartet klar: Die Pico Placa Regelung trifft uns: Bis 15 Uhr mussten wir an Ort und Stelle sein. Es war 13:32 Uhr. In nur eineinhalb Stunden durch Bogotá, das wird Stress pur. Es war Stress pur…… um 14:57 Uhr hatten wir es geschafft, wir waren am Hotel, wir konnten es kaum glauben.
Tag 29
Nationalpark Chingaza – nur ein Katzensprung von Bogotá entfernt
Zum Nationalpark Chingaza gelangt man nach rund 50 km von Bogotá aus, doch erst heißt es aus Bogotá raus zu kommen. Der Verkehr ist trotz pico placa völlig überlastet.
Der Nationalpark Chingaza erstreckt sich über die Departamentos Cundinamarca und Meta. Seine Bergwelt ist Teil der östlichen Kordillere der Anden und bis zu 4020 m hoch. Die Ernennung des Gebietes zum Naturpark war verbunden mit dem Ziel die Kultstätten der Musicas zu schützen.
Im Park befinden sich 3 Seen. Alle 3 wollten wir besuchen. Am Parkeingang heißt es erstmal stehen bleiben, sich registrieren und Eintritt zahlen, der hier mal wieder speziell für Ausländer besonders hoch ausfällt. Diese Diskriminierung lässt mich jedes Mal fluchen. Ganz krass empfand ich dies in Sucre, Bolivien. Das dortige Paläontologische Informationszentrum um den Cal Orcko wurde und wird nahezu ausschließlich von europäischen Geldern finanziert und für mich als Europäerin, wird dies dann mit dem mehr als 5 fachen nationalen Eintrittspreis ho(h)noriert.
Zurück zur Parkregistrierung, ohne die niemand in den Park gelangt. Das Häuschen für die Registrierung war verschlossen und blieb es auch nach minutenlangem klopfen und rufen. Der Schrankenwächter kam uns zur Hilfe und warf Steinchen an die oberen Fenster. Nach einigen Minuten erschien dann doch der Parkwächter mit verschlafenen Blick und öffnete uns. Schweigen. Ich eröffnete das Gespräch: „Wir möchten gerne den Park besuchen“ (was auch sonst)“, zwei Erwachsene, ein Auto“ .
Verschwommenes unverständliches Gemauschel. Ich wiederholte mit anderen Worten was ich in etwa verstanden habe. Die Verständigung gestaltete sich schwierig. Zum hiesigen Dialekt, der ein wenig an das Niederbayrische erinnert, kamen hier offensichtlich noch die verbalen Folgen von einem aktuellen Marihuana Konsum hinzu. Jede noch so kleine Information über den Park musste ich mir erkämpfen. Dazu kam die Info, dass wir den Park wie gewünscht sowieso nicht befahren könnten, aus Zeitgründen. Den letzten See würden wir erst nach mehr als 3 Stunden erreichen und um 15 Uhr schließe der Park. Wir taten so, als würden wir seinen Worten glauben schenken, zahlten rund 30 Euro Eintritt, bekamen nicht mal einen Fetzen Kartenmaterial dafür und ließen ihn in seinem Rausch allein.
Der Park bietet eine ganz besondere Floralandschaft. Und immer wieder kreuzen Weißwedelhirsche (Odocoileus virginianus) die Fahrbahn.
Den letzten See erreichten wir dann nach einer guten Stunde Fahrzeit.
Wir sahen so gut wie keinen weiteren Besucher, lediglich ein Bus stand einmal am Fahrbahnrand. Fazit: Wer Lust hat in einer schönen und besonderen Naturlandschaft einsam zu wandern, der ist hier richtig.
Den nächsten Tag bzw. bis zum Abflug nach Lima verbrachten wir relaxt in unserem Hotel (Le Manoir).
Von Yopal aus ging es weiter nach Macarena, mit dem Ziel am nächsten Tag den Caño Cristales zu erreichen. Der Caño Cristales wird auch als flüssiger Regenbogen bezeichnet, der von Juli bis November aufgrund seines Pflanzenwuchs in 5 Farben erscheint. Er befindet sich im Departamento Meta im Nationalpark Serranía de la Macarena.
Salzlagerstätte Upín – altes Handwerk das hier praktiziert wird
Ein Zwischenstopp führte uns in die Salinas de Upín bei Restrepo im Departamento Meta. Eine Salzabbaustätte, das noch nach traditioneller Art Salz gewinnt. Das Salz wird u.a. aus den zu 24 % salzhaltigen Bergbäche gewonnen.
Erst wird das Wasser mechanisch gereinigt, u.a. durch Absetzen in einem Container, dann in verschiedenen Schritten getrocknet.
Der Nationalpark Chicamocha, auch Panachi genannt, befindet sich rund 50 Kilometer südöstlich der Stadt Bucaramanga im Departamento Santander. Es ist ein Themenpark für den Familienausflug.
Als Zwischenstopp nur interessant wer das Monumento a la Santandereanidad des Künstlers Luis Guillermo Vallejo besichtigen möchte. Eine 6,4 km lange Seilbahn führt am Canyon Chicamocha entlang hinauf zum Themenpark. „Departamento Santander“ weiterlesen
Östlich von Taganga bei Santa Marta beginnt bereits der Nationalpark Tayrona (Parque Nacional Natural Tayrona). Er erstreckt sich über 35 km und umfasst die Karibikküste bis zum Gebirge Sierra Nevada. Die östliche Abgrenzung stellt der Rio Piedras dar. Von den 15 000 Hektar des Naturparks sind 3000 maritim.
In Taganga bot uns die erste Möglichkeit für einen Tauchgang. Es gibt hier einige Tauchcenter und so buchten wir 2 Fun-Dives bei Oceano Scuba Dive Center. Zum Preis gehört immer das Equipment und ein Tauchgangführer. Leider gab es für mich nicht die passenden Flossen, Schuhgröße 35, war nicht vertreten. Es wurde variiert und die Blasen waren vorprogrammiert.
Pech hatten wir leider auch mit dem Seegang. Er war heftig. Zu heftig für meinen Magen und zu heftig um die vorgesehenen Ziele zu befahren.
Der erste Tauchgang war die Lokalität El Moto: Wasser 29 °C, Sicht 4 m. Das Wasser war grün und erinnerte mich mit Schrecken an den Cyanobakterien verseuchten Amatitlan See in Guatemala.
Durch das grüne Wasser existierte weder Farbintensität noch -vielfalt. Schuld daran war wohl Sturm Otto, der das Wasser die letzten Tage so aufwühlte.
Wir waren natürlich enttäuscht, waren wir doch verwöhnt von den farbenprächtigen Riffen Honduras.
Trotzdem ist Tauchen an sich doch jedesmal ein tolles Erlebnis. Wir haben zum ersten Mal Moränen gesehen und eine uns noch unbekannte Fischart. Probleme hatte ich mit dem Lesen meiner PSI-Anzeige, die Dioptrinzahl meiner neuen Taucherbrille war mit -7,5 Dioptrin zu hoch gewählt, es sind eben keine Gleitsichtgläser. Peter, mein Buddy, war meine Lesehilfe. Peter ist sowieso der beste Buddy den man sich vorstellen kann.
Der zweite Tauchgang war El Torin.
Als wir bei etwa -17 m Tiefe waren, hörte ich plötzlich ein leichtes „Bing“. Der Klang wenn Metall unter Wasser aufschlägt. Es war ein sehr feines „Bing“, es war der Klang von vergoldetem Metall. Es war der Klang, den mein Ehering von sich gab, als er auf Grund aufschlug.
Mein Ehering! Mit dem restlichen Sauerstoff suchten wir zu dritt den Meeresboden ab, wahrscheinlich hatte ihn bereits eine Moräne einverleibt, auf jeden Fall, wir fanden ihn nicht mehr. Ich werde nie, nie mehr wieder einen Ehering beim Tauchen tragen, versprochen.