Islas Taquile und Flotantes de los Urus (die schwimmenden Inseln), Titicaca See

25. Dez.

Puno, Peru
Krippe mit Jesuskind in unserem Hotel Libertador, Puno

Bootstourismus auf dem Lago Titicaca

Lago Titicaca, Peru

Lago Titicaca, Peru

Es ist unsere zweite Reise an den Titicacasee und wir waren doch etwas neugierig auf die sogenannten schwimmenden Inseln der Urus. Also gaben wir uns dem Standartprogramm des Massentourismus hin: Ein geführter Besuch einer schwimmenden Insel mit einem Abstecher zur Isla Taquile, besser bekannt als die Insel der strickenden Männer.

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Chan Chan – die zerfallene Hauptstadt des Chimú-Reiches

07. Dez

Küste von Trujillo, Peru
Küste von Trujillo

Fischer mit ihren typischen Booten an der Küste von Trujillo:

Typische Fischerboote an der Küste von Trujillo, Peru

Typische Fischerboote an der Küste von Trujillo, Peru
Fischerboote von Trujillo, im Hintergrund unser Hotel El Sombrero

 

Westlich von Trujillo, unweit der Küste lag einst die Hauptstadt des Chimú Volkes.

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Auf mehr als 20 km² befanden sich 10 Stadtviertel, mit jeweils einem Hauptplatz und einer Tempelpyramide. Erbaut wurden die Anlagen, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden, etwa im 12. Und 13. Jahrhundert. Rund 30 000 Menschen sollen hier gelebt haben. Der jeweilige Herrscher lebte zusammen mit den Arbeiter_innen und seiner Gefolgschaft in einem Stadtbezirk und ließ für sich über ca. 15 – 20 Jahre hinweg eine Tempelpyramide erbauen. Nach seinem Tod wurde er mit seinen Konkubinen und Dienern im Tempel beigesetzt. Der jew. Stadtteil mit Hauptplatz und Pyramide wurde sodann verlassen da er von nun an als heilig galt, wartend auf die Wiederkehr des Verstorbenen. Daher war meist nur ein Stadtteil bewohnt, die anderen Anlagen waren sozusagen stillgelegt. Die Gebäude selbst wurden aus ungebrannten Lehmziegel errichtet.

Chan Chan, Peru
typische Tierzeichnung im Tempelbereich von Chan Chan

Chan Chan, Peru

Chan Chan, Peru Über Bewässerungskanäle wurde das Wasser aus den Bergen in große Reservoirs geleitet. Um die Stadtteile herum war es grün. Gemüse und Obst wurde angebaut, die Nahrungsmittel wurden in kleinen Hütten gelagert. Es gab Nahrung im Überfluss. Die Stadtteile wurden so gebaut, dass man nur durch einen kleinen bewachten Bereich Eintritt hatte, drumherum 10 – 15 Meter hohe Mauern. Egal wo man sich innerhalb der Stadt befand, man sah, mit Ausnahme des Hauptplatzes, immer auf Mauern und nie auf einen weiterführenden Türbereich. Wir waren begeistert.

Chan Chan, Peru

Chan Chan, Peru

Chan Chan, Peru

Ein für Touristen zugängliche Teil der Stadt ist der Palacio Tschudi. Die Lehmwände sind hier noch sichtbar mit Reliefs verziert. Hauptmotive: Fische, Fischernetze, Pelikane. Es weht immer ein angenehmer Wind von der Küste her durch die Anlage.

Chan Chan, Peru

Chan Chan, Peru

Chan Chan, Peru (Birgit Knoblauch)

Das unersättliche, aggressive und expansionsgierige Volk der Inka wollte natürlich auch das Chimú-Reich unter seine Herrschaft bringen. Doch die jeweiligen Stadtteile waren nur durch einen schmalen und gut bewachten Eingang passierbar. Dies stellte für die Inkas ein unüberwindbares Hindernis dar. Also kappten sie die Bewässerungskanäle, so dass kein Wasser mehr nach Chan Chan floss. 10 Jahre dauerte dieser Zustand bis dann die Vorräte in Chan Chan zur Neige gingen und die Chimú zu Verhandlungen bereit waren.
Chan Chan, Peru
ehemaliger Wasserspeicher, Chan Chan, Peru
Chan Chan, Peru
Raum des Mondkalenders mit 28 Rahmen, Chan Chan, Peru
Chan Chan, Peru
Der Sohn eines Inka Herrschers aus Cusco wurde darauf hin mit einer bedeutenden Chimú Tochter vermählt und wohnte so dann in Chan Chan. Nach weiteren 30 Jahren wurde er wieder aus Chan Chan geworfen, die religiösen Diskrepanzen waren unüberwindbar. Im Grunde ging es um Sonne gegen Mond. Die Sonne hatte für die Chimú keine besondere Bedeutung, sie schien schließlich jeden Tag. Stattdessen wurde der Mond verehrt. Also feierten sie alle 28 Tage den Vollmond und wollten sich dies auch nicht nehmen lassen.
Chan Chan, Peru
Adobemauer
Später verbündeten sie sich mit den Spanier gegen die Inka und wurden dann durch Pocken und Masern dahingerafft. Die wenig übriggebliebenen vermischten sich dann mit den Spaniern, den Japanern, den … so erklärte es uns zumindest der Führer durch die Anlage.
Museo Chan Chan, Peru
Tonfigur im Museum del Sitio nahe Chan Chan
Museo del Sitio, Chan Chan, Peru
Das Museo del Sitio liegt etwa 1 km von der Anlage entfernt und veranschaulicht ein wenig das Leben zu dieser Zeit.
Huaca Arco Iris, Ausgrabungsstätte in Trujillo
Huaca Arco Iris (Huaca la Esmeralda), Ausgrabungsstätte in Trujillo
Huaca Arco Iris, Ausgrabungsstätte in Trujillo
Huaca Arco Iris, Ausgrabungsstätte in Trujillo
Huaca Arco Iris, Ausgrabungsstätte in Trujillo
Huaca Arco Iris (Huaca El Dragon), Ausgrabungsstätte in Trujillo

Fazit: Wer den Massentourismus meiden möchte und trotzdem eine sehr interessante und zudem noch große Anlage präkolumbischer Kulturen besuchen möchte, dem sind diese sehr eindrucksvollen Ruinen des Chimú-Reiches in und bei Trujillo nahe gelegt.

Der Peruanische Nackthund – hässlich und impossant

Peruanischer Nackthund
Peruanischer Nackthund

Vor der Anlage sahen wir zum ersten Mal einen Peruanischen Nackthund in der prallen Sonne liegen. Ich dachte zuerst, einen aufgedunsenen toten Tierkadaver vor mir zu haben. Perros Viringos, nennen die Peruaner diese Hunde, die zum peruanischen Kulturgut ernannt wurden. Sie sollen wohl schon seit mehr als 1000 Jahren hier im südamerikanischen Raum, Begleiter des Menschen sein. Der nackte Körper des Hundes ist angenehm warm. Er hat die analoge Funktion eines Wärmekissens und gilt daher als Heilmittel gegen Schmerzen und Rheuma. Wohl auch deshalb konnte sich diese Mutation durchsetzen.

Peruanischer Nackthund, Peru

Peruanischer Nackthund , Birgit Knoblauch
Das mutierte Allel, daher Gen, das diese Felllosigkeit bewirkt, ist für das Merkmal dominant (H). Allerdings sind nur heterozygote ( Genotyp Hh) Formen lebensfähig. Daher können sie nicht rein gezüchtet werden. Es gibt deshalb auch den behaarten Peruanischen Nackthund (Genotyp hh). Zumindest alle nackten Peruanische Nackthunde haben ein unvollständiges Gebiss. Das schrumpelige eingefallene Maul des Hundes macht den an sich schon recht hässlichen Hund noch ein Stückchen hässlicher.

Peruanischer Nackthund

Peruanischer Nackthund

 

El Trampolín de la muerte

Tag 9

Von San Augustin über Mocoa zur Laguna de la Cocha

Am Morgen hieß es Abschied nehmen von Susanne, Rosa und Alvaro. Es war schön zusammen zu reisen und zu quasseln, aber wer weiß, vielleicht treffen wir uns nochmal wieder, hier in Kolumbien.
Die Straße von San Augustin nach Mocoa ist entgegen vieler Warnungen recht gut befahrbar. Bis auf wenige Abschnitte ist sie voll asphaltiert mit einigen Schlaglöchern, das ist aber auch schon alles. Mocoa selbst ist nur für den Hunger interessant. Etliche kleinere Restaurants zäumen die Durchgangsstraße.

Trampolín de la muerte, eine Straße die einfach Spaß macht

img_1105aWer gern Serpentinen fährt und enge Bergstraßen mag, der ist hier genau richtig. El Trampolín de la Muerte, angeblich die gefährlichste Straße von Südamerika (es gibt einige gefährlichste Straßen von Südamerika), ist gut befahrbar. Darüberhinaus führt sie durch eine sehr schöne bewaldete Berglandschaft und sie macht einfach Spaß.

El Trampolín de la Muerte  El Trampolín de la Muerte
Trampolín de la muerte (Trampolin des Todes) ist nicht wirklich gefährlich. Überwiegend schützt eine Leitplanke vor dem Abgrund. An einigen Stellen ist sie abgerutscht aber das muss man ihr ja nicht gleichtun. Immer wieder kreuzt ein Bächlein die Fahrbahn und es gibt genügend Ausweichstellen um den Gegenverkehr vorbei zu lassen. Der Straßenbelag ist überwiegend Schotter und weitgehend schlaglochfrei.

El Trampolín de la muerte

 

Ab und zu gab es, bedingt durch kleine Bergrutsche, verengte Stellen, die aber sehr gut passierbar waren. Ein größerer Erdrutsch mit einem mächtigen Felsstück versperrte dann doch die Straße. Straßenarbeiter waren aber sehr zeitnah zur Stelle und beförderten Stein und Erdmassen zügig nach unten. Nur ein kleinerer Stau hatte sich in der Zeit gebildet, niemand kam zu Schaden.

schnelle Aufräumarbeiten nach einem Erdrutsch
schnelle Aufräumarbeiten nach einem Erdrutsch

Trampolín de la muerte

 

 

 

 

 

 

 

Alles in allem kann man die Straße relativ zügig und sicher befahren. Lediglich die Erdrutsche vor allem nach länger andauernden Regenfällen stellen eine reale Gefahr dar. Zudem sollte mensch vor den Kurven ein wenig vom Gas gehen, einspurig vom Gegenverkehr überrascht zu werden sollte vermieden werden.

Trampolín de la muerte
Insgesamt erstreckt sich das Fahrvergnügen über rund 67 Kilometer.

La Laguna de la Cocha

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Nach ca. weiteren 49 Kilometer gelangt man auf 2700 m Höhe an die Laguna de la Cocha. Ein See mit bis zu 75 m Tiefe und glasklarem Wasser. Wenn die einzelnen Bananenstauden und die Bromelien nicht wären, könnte man glauben, wir sind an einem oberbayrischen See.

Laguna de la Cocha
Ein beliebtes Ausflugsziel ist hier die Isla de la Corota, ein Naturreservat mit Nebelwald, Moosen, Bromelien und weiteren 500 Pflanzenarten sowie 31 Vogelarten.

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Wir übernachten im Chalet Guamuez, einem etwas überteuerten Hotel mit einfachen Zimmern, Kaminzimmern, Ferienwohnungen und schlechtem Wifi. Es liegt unweit der Laguna mit einem sehr schönen Garten und Freiluftfitnessgeräte.

Laguna de la Cocha
Es ist das erste überwachte Hotel, bzw. die erste mit Wachposten überwachte Region seid wir in Kolumbien sind. Da fühlen wir uns gleich wie zu Hause.
Das Kaminzimmer hat sich allerdings als Räucherkammer erwiesen. Das Personal stellte uns dann ein Elektroöfchen ins Zimmer – war trotzdem eine kalte Nacht.

typische Pfahlhäuser von El Puerto, Laguna de la Cocha
typische Pfahlhäuser von El Puerto, Laguna de la Cocha
 typische Pfahlhäuser von El Puerto, Laguna de la Cocha