31.Dez./01.Jan
Offensichtlich hat so mancher LKW Probleme mit der Panamericana Sur in Richtung Lima:
mit dem Auto erkunden- ein Reisetagebuch
31.Dez./01.Jan
Offensichtlich hat so mancher LKW Probleme mit der Panamericana Sur in Richtung Lima:
25. Dez.
Es ist unsere zweite Reise an den Titicacasee und wir waren doch etwas neugierig auf die sogenannten schwimmenden Inseln der Urus. Also gaben wir uns dem Standartprogramm des Massentourismus hin: Ein geführter Besuch einer schwimmenden Insel mit einem Abstecher zur Isla Taquile, besser bekannt als die Insel der strickenden Männer.
„Islas Taquile und Flotantes de los Urus (die schwimmenden Inseln), Titicaca See“ weiterlesen
07. Dez
Fischer mit ihren typischen Booten an der Küste von Trujillo:
Westlich von Trujillo, unweit der Küste lag einst die Hauptstadt des Chimú Volkes.
Auf mehr als 20 km² befanden sich 10 Stadtviertel, mit jeweils einem Hauptplatz und einer Tempelpyramide. Erbaut wurden die Anlagen, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden, etwa im 12. Und 13. Jahrhundert. Rund 30 000 Menschen sollen hier gelebt haben. Der jeweilige Herrscher lebte zusammen mit den Arbeiter_innen und seiner Gefolgschaft in einem Stadtbezirk und ließ für sich über ca. 15 – 20 Jahre hinweg eine Tempelpyramide erbauen. Nach seinem Tod wurde er mit seinen Konkubinen und Dienern im Tempel beigesetzt. Der jew. Stadtteil mit Hauptplatz und Pyramide wurde sodann verlassen da er von nun an als heilig galt, wartend auf die Wiederkehr des Verstorbenen. Daher war meist nur ein Stadtteil bewohnt, die anderen Anlagen waren sozusagen stillgelegt. Die Gebäude selbst wurden aus ungebrannten Lehmziegel errichtet.
Über Bewässerungskanäle wurde das Wasser aus den Bergen in große Reservoirs geleitet. Um die Stadtteile herum war es grün. Gemüse und Obst wurde angebaut, die Nahrungsmittel wurden in kleinen Hütten gelagert. Es gab Nahrung im Überfluss. Die Stadtteile wurden so gebaut, dass man nur durch einen kleinen bewachten Bereich Eintritt hatte, drumherum 10 – 15 Meter hohe Mauern. Egal wo man sich innerhalb der Stadt befand, man sah, mit Ausnahme des Hauptplatzes, immer auf Mauern und nie auf einen weiterführenden Türbereich. Wir waren begeistert.
Ein für Touristen zugängliche Teil der Stadt ist der Palacio Tschudi. Die Lehmwände sind hier noch sichtbar mit Reliefs verziert. Hauptmotive: Fische, Fischernetze, Pelikane. Es weht immer ein angenehmer Wind von der Küste her durch die Anlage.
Fazit: Wer den Massentourismus meiden möchte und trotzdem eine sehr interessante und zudem noch große Anlage präkolumbischer Kulturen besuchen möchte, dem sind diese sehr eindrucksvollen Ruinen des Chimú-Reiches in und bei Trujillo nahe gelegt.
Vor der Anlage sahen wir zum ersten Mal einen Peruanischen Nackthund in der prallen Sonne liegen. Ich dachte zuerst, einen aufgedunsenen toten Tierkadaver vor mir zu haben. Perros Viringos, nennen die Peruaner diese Hunde, die zum peruanischen Kulturgut ernannt wurden. Sie sollen wohl schon seit mehr als 1000 Jahren hier im südamerikanischen Raum, Begleiter des Menschen sein. Der nackte Körper des Hundes ist angenehm warm. Er hat die analoge Funktion eines Wärmekissens und gilt daher als Heilmittel gegen Schmerzen und Rheuma. Wohl auch deshalb konnte sich diese Mutation durchsetzen.
Das mutierte Allel, daher Gen, das diese Felllosigkeit bewirkt, ist für das Merkmal dominant (H). Allerdings sind nur heterozygote ( Genotyp Hh) Formen lebensfähig. Daher können sie nicht rein gezüchtet werden. Es gibt deshalb auch den behaarten Peruanischen Nackthund (Genotyp hh). Zumindest alle nackten Peruanische Nackthunde haben ein unvollständiges Gebiss. Das schrumpelige eingefallene Maul des Hundes macht den an sich schon recht hässlichen Hund noch ein Stückchen hässlicher.
Tag 9
Am Morgen hieß es Abschied nehmen von Susanne, Rosa und Alvaro. Es war schön zusammen zu reisen und zu quasseln, aber wer weiß, vielleicht treffen wir uns nochmal wieder, hier in Kolumbien.
Die Straße von San Augustin nach Mocoa ist entgegen vieler Warnungen recht gut befahrbar. Bis auf wenige Abschnitte ist sie voll asphaltiert mit einigen Schlaglöchern, das ist aber auch schon alles. Mocoa selbst ist nur für den Hunger interessant. Etliche kleinere Restaurants zäumen die Durchgangsstraße.
Wer gern Serpentinen fährt und enge Bergstraßen mag, der ist hier genau richtig. El Trampolín de la Muerte, angeblich die gefährlichste Straße von Südamerika (es gibt einige gefährlichste Straßen von Südamerika), ist gut befahrbar. Darüberhinaus führt sie durch eine sehr schöne bewaldete Berglandschaft und sie macht einfach Spaß.
Trampolín de la muerte (Trampolin des Todes) ist nicht wirklich gefährlich. Überwiegend schützt eine Leitplanke vor dem Abgrund. An einigen Stellen ist sie abgerutscht aber das muss man ihr ja nicht gleichtun. Immer wieder kreuzt ein Bächlein die Fahrbahn und es gibt genügend Ausweichstellen um den Gegenverkehr vorbei zu lassen. Der Straßenbelag ist überwiegend Schotter und weitgehend schlaglochfrei.
Ab und zu gab es, bedingt durch kleine Bergrutsche, verengte Stellen, die aber sehr gut passierbar waren. Ein größerer Erdrutsch mit einem mächtigen Felsstück versperrte dann doch die Straße. Straßenarbeiter waren aber sehr zeitnah zur Stelle und beförderten Stein und Erdmassen zügig nach unten. Nur ein kleinerer Stau hatte sich in der Zeit gebildet, niemand kam zu Schaden.
Alles in allem kann man die Straße relativ zügig und sicher befahren. Lediglich die Erdrutsche vor allem nach länger andauernden Regenfällen stellen eine reale Gefahr dar. Zudem sollte mensch vor den Kurven ein wenig vom Gas gehen, einspurig vom Gegenverkehr überrascht zu werden sollte vermieden werden.
Insgesamt erstreckt sich das Fahrvergnügen über rund 67 Kilometer.
Nach ca. weiteren 49 Kilometer gelangt man auf 2700 m Höhe an die Laguna de la Cocha. Ein See mit bis zu 75 m Tiefe und glasklarem Wasser. Wenn die einzelnen Bananenstauden und die Bromelien nicht wären, könnte man glauben, wir sind an einem oberbayrischen See.
Ein beliebtes Ausflugsziel ist hier die Isla de la Corota, ein Naturreservat mit Nebelwald, Moosen, Bromelien und weiteren 500 Pflanzenarten sowie 31 Vogelarten.
Wir übernachten im Chalet Guamuez, einem etwas überteuerten Hotel mit einfachen Zimmern, Kaminzimmern, Ferienwohnungen und schlechtem Wifi. Es liegt unweit der Laguna mit einem sehr schönen Garten und Freiluftfitnessgeräte.
Es ist das erste überwachte Hotel, bzw. die erste mit Wachposten überwachte Region seid wir in Kolumbien sind. Da fühlen wir uns gleich wie zu Hause.
Das Kaminzimmer hat sich allerdings als Räucherkammer erwiesen. Das Personal stellte uns dann ein Elektroöfchen ins Zimmer – war trotzdem eine kalte Nacht.