Östlich von Taganga bei Santa Marta beginnt bereits der Nationalpark Tayrona (Parque Nacional Natural Tayrona). Er erstreckt sich über 35 km und umfasst die Karibikküste bis zum Gebirge Sierra Nevada. Die östliche Abgrenzung stellt der Rio Piedras dar. Von den 15 000 Hektar des Naturparks sind 3000 maritim.
In Taganga bot uns die erste Möglichkeit für einen Tauchgang. Es gibt hier einige Tauchcenter und so buchten wir 2 Fun-Dives bei Oceano Scuba Dive Center. Zum Preis gehört immer das Equipment und ein Tauchgangführer. Leider gab es für mich nicht die passenden Flossen, Schuhgröße 35, war nicht vertreten. Es wurde variiert und die Blasen waren vorprogrammiert.
Pech hatten wir leider auch mit dem Seegang. Er war heftig. Zu heftig für meinen Magen und zu heftig um die vorgesehenen Ziele zu befahren.
Der erste Tauchgang war die Lokalität El Moto: Wasser 29 °C, Sicht 4 m. Das Wasser war grün und erinnerte mich mit Schrecken an den Cyanobakterien verseuchten Amatitlan See in Guatemala.
Durch das grüne Wasser existierte weder Farbintensität noch -vielfalt. Schuld daran war wohl Sturm Otto, der das Wasser die letzten Tage so aufwühlte.
Wir waren natürlich enttäuscht, waren wir doch verwöhnt von den farbenprächtigen Riffen Honduras.
Trotzdem ist Tauchen an sich doch jedesmal ein tolles Erlebnis. Wir haben zum ersten Mal Moränen gesehen und eine uns noch unbekannte Fischart. Probleme hatte ich mit dem Lesen meiner PSI-Anzeige, die Dioptrinzahl meiner neuen Taucherbrille war mit -7,5 Dioptrin zu hoch gewählt, es sind eben keine Gleitsichtgläser. Peter, mein Buddy, war meine Lesehilfe. Peter ist sowieso der beste Buddy den man sich vorstellen kann.
Der zweite Tauchgang war El Torin.
Als wir bei etwa -17 m Tiefe waren, hörte ich plötzlich ein leichtes „Bing“. Der Klang wenn Metall unter Wasser aufschlägt. Es war ein sehr feines „Bing“, es war der Klang von vergoldetem Metall. Es war der Klang, den mein Ehering von sich gab, als er auf Grund aufschlug.
Mein Ehering! Mit dem restlichen Sauerstoff suchten wir zu dritt den Meeresboden ab, wahrscheinlich hatte ihn bereits eine Moräne einverleibt, auf jeden Fall, wir fanden ihn nicht mehr. Ich werde nie, nie mehr wieder einen Ehering beim Tauchen tragen, versprochen.