Nationalpark Huascarán

5./6. Dez

Die Fahrt von Lima nach Huaraz gestaltete sich zügig und unproblematisch. In den Gebieten nahe größerer Städte muss man allerdings mit Polizeikontrollen rechnen, und zwar alle paar 100 Meter.
Panamericana norte, Peru
unterwegs ..

Innerhalb von wenigen Stunden fuhren wir von Meereshöhe bis über 4000 Höhenmeter. Klar, dass das nicht ohne Folgen blieb. Peter bekam starke Kopfschmerzen und mir war nur noch übel. Doch Huaraz war nicht mehr weit, lag tiefer und befreite uns von der Pein.

Panamericana norte, Peru
Panamericana norte
Lima
Lima
Vorort von Lima
Vorort von Lima

Huaraz- eine kleine aber laute Gemeinde am Rande des Nationalparks Huascarán

Die 3050 m hoch gelegene Gemeinde Huaraz dient für viele als Zwischenstopp für den Besuch des Parque Nacional Huascarán. Unser Tipp: Wer Natur und Ruhe sucht, sollte besser gleich etwas weiter fahren und eine Unterkunft im Park selber suchen.

Huaraz
Tagsüber wird Huaraz von einem endlosen Hupkonzert dominiert, nachts bellen unentwegt die Hunde.

Lagunas Llanganuco – zwei türkisblaue Perlen in einem Gletschertal

unterwegs in Yungay
unterwegs in Yungay

Um zu diesen wunderschönen, auf 3860 m Höhe gelegenen Lagunen zu gelangen, fährt man zuerst die Ruta 3N bis nach Yungay. Kurz vor dem Ortseingang erhebt sich eine Christusstatue auf einem Hügel.

Christusstatue Yungay

Dieser Hügel ist im Grunde das Massengrab von 18 000 Menschen, die 1962 von einer Stein- und Schlammlawine begraben wurden. Nur 3000 Einwohner, die sich auf den höher gelegenen Friedhof retten konnten, überlebten dieses Ereignis. Nur ein paar Kilometer neben dem verschütteten (Alt-)Yungay wurde das jetzige Yungay errichtet. Von hier aus geht es Richtung Osten in den Nationalpark Huascarán. Bereits nach 28 km schimmert tiefblau die Laguna Cinancoca zwischen Polylepsis Bäumen (Polylepis Sericea Rosaceae, Rosengewächs) hervor. Ein kurzer Weg führt zur Lagune.

Lagunen Llanganuco, Peru

Lagunen Llanganuco

Lagunen Llanganuco

 

Der Park selber, der zum UNESCO Naturerbe gehört, beinhaltet den gesamten Gebirgszug der Cordillera Blanca. Auf 160 km Länge reihen sich etliche 5000er und 6000er. Die Lagunen Llanganuco, von den Einheimischen Chinancocha und Orconcocha (männlicher und weiblicher See) genannt, liegen zwischen den Steilwänden des Huandoy (6395 m) und des Huascarán (6768 m), Perus höchster Berg.
Lagunen Llanganuco
Lagunen Llanganuco
Peter wollte unbedingt einen Pass fahren. Also ging es die Serpentinen hoch bis auf 4846 m Höhe und wieder runter. Wem´s gefällt…
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Die wirkliche Traumstraße kam dann ein paar Kilometer später.

Cañon del Pato – für einen erweiterten Tunnelblick

Cañon del Pato, PeruWeiter auf der 3N Richtung Norden wird die Landschaft immer trockener, Kakteen und Dornengestrüpp säumen bald die Straße. Und dann kommt der erste Tunnel auf dem auch schon bald viele weitere kommen sollten. Die Straße führt nun entlang einer 15 km langen und bis zu 200 m tiefen Schlucht. Bald wird es einspurig, nur selten säumen ein paar Plastikpfosten die Fahrbahn. Man fährt meist ohne Fahrbahnsicherung nahe am Abgrund. Vor einem Tunnel ist Hupen angesagt, um evtl. Gegenverkehr zum Stoppen zu bewegen. Das geringe Verkehrsaufkommen macht das Befahren der Straße dennoch sicher.

Cañon del Pato

Cañon del Pato
Es sei denn, man liebt die Geschwindigkeit. Meine Anmerkung, als Peter mit über 70 Stundenkilometer auf der einspurigen Fahrbahn in nicht mal 20 cm Abstand zum Abgrund an einen LKW vorbeiraste, wurde von ihm wie folgt kommentiert:

„Ob ich jetzt langsam oder schnell vorbeifahr, der Abstand ist derselbe“

OK, das bedeutet Kommunikationsarbeit. Es gilt eine Lösung zu finden, bei der Peter weiterhin seinen Fahrspaß hat und ich nicht zum Nervenbündel mutiere.

Cañon del Pato , Peru

Cañon del Pato , Peru

Cañon del Pato
Trotzdem, die Strecke ist wunderschön, ein kleines Highlight auf dieser Reise.

 

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unterwegs nach Trujillo
unterwegs nach Trujillo

 

Panamericana Norte
Panamericana Norte

Bei Dunkelheit, Ankunft in Trujillo.

Peru – Ankunft in Lima

Am Samstag, den  3. Dezember flogen wir von Bogotá nach Lima. Ein angenehmer Flug mit einem noch angenehmeren Ankommen am Flughafen Lima. Die wenigen Kontrollen waren sofort passiert, noch nie waren wir so schnell bei einem internationalen Flug mit unseren Koffern und allen notwendigen Stempeln in der Ausgangshalle des Flughafens. Lediglich unser Mietauto von Budget brachte einen kleinen Rückschlag in unserer Euphorie: Die Reifen waren vollkommen abgefahren, so können wir unsere Tour nicht starten. Für den nächsten Tag stand nun statt Museumsbesichtigung, Budget Werkstattsuche auf dem Programm.
Lima
Lima
So, 04. Dez
In der Werkstatt von Budget hieß es Reifenwechsel kein Problem, aber erstmal warten. Nach 50 Minuten wurde uns dann mitgeteilt, dass kein Mechaniker in der Werkstatt sei. Mich in Geduld zu üben, Dinge zu nehmen wie sie sind, das übe ich seit 5 Jahren Lateinamerika. An diesem Tag hatte ich mein Lernziel nicht erreicht.
Doch es hatte auch seine positive Seite. Nach dem ich dem Werkstattleiter deutlich seine Verantwortung vor Augen führte, dürften wir auf einen Mechaniker in 2 Stunden hoffen, immerhin mit dem zusätzlichen Versprechen, dass die Werkstatt so lange heute geöffnet hat, bis wir unsere neue Bereifung auf unseren Vitara haben.
Hard Rock Café LimaHard Rock Cafe Lima
Wenigstens eine für uns immens wichtige Lokalität wollten wir
besuchen: Das Hard Rock Café Lima. Hier heißt es Sammelleidenschaft befriedigen und gute Musik hören. Doch der Store war nahezu restlos ausverkauft. Zwei Wochen vorher hatte die Gefolgschaft von Putin und Obama den Laden so gut wie geplündert. Als Entschädigung gab es wenigstens gute Livemusik.

Das wichtigste an einem Auto in Peru ist seine Hupe

Zumindest für die Peruaner_Innen. Sie freuen sich so sehr über die Hupe, dass sie diese ständig betätigen. Sobald ein weiteres Fahrzeug in Sichtweite ist, wird gehupt. Die Taxis hupen zusätzlich sobald sie einen Fußgänger erblicken. So ist in Peru an Orten wo mindestens zwei Autos sich bewegen, immer ein Hupkonzert.
Dachterrasse, Hotel Wyndham , Lima
Dachterrasse, Hotel Wyndham

Nationalpark Chingaza – ein einsames Event

Tag 28 bis 31

Fahrt durch Villavicencio
Fahrt durch Villavicencio
 Von Villavicencio fuhren wir weiter nach Bogotá. An einer schönen Bergstraße ließen wir unser Auto waschen, wir müssen es schließlich wieder zurückgeben.
Garten in Villavicencio, Kolumbien
unterwegs…

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Autowäsche
Autowäsche
An der Ortseinfahrt Bogotá war uns wie erwartet klar: Die Pico Placa Regelung trifft uns: Bis 15 Uhr mussten wir an Ort und Stelle sein. Es war 13:32 Uhr. In nur eineinhalb Stunden durch Bogotá, das wird Stress pur. Es war Stress pur…… um 14:57 Uhr hatten wir es geschafft, wir waren am Hotel, wir konnten es kaum glauben.
Jeep, Kolumbien
Blick auf Bogotá
Blick auf Bogotá
Tag 29

Nationalpark Chingaza – nur ein Katzensprung von Bogotá entfernt

Nationalpark Chingaza

Zum Nationalpark Chingaza gelangt man nach rund 50 km von Bogotá aus, doch erst heißt es aus Bogotá raus zu kommen. Der Verkehr ist trotz pico placa völlig überlastet.

Nationalpark Chingaza

Nationalpark Chingaza
typische Flora des Nationalpark Chingaza

Der Nationalpark Chingaza erstreckt sich über die Departamentos Cundinamarca und Meta. Seine Bergwelt ist Teil der östlichen Kordillere der Anden und bis zu 4020 m hoch. Die Ernennung des Gebietes zum Naturpark war verbunden mit dem Ziel die Kultstätten der Musicas zu schützen.

Nationalpark Chingaza

Nationalpark Chingaza
Im Park befinden sich 3 Seen. Alle 3 wollten wir besuchen.
Am Parkeingang heißt es erstmal stehen bleiben, sich registrieren und Eintritt zahlen, der hier mal wieder speziell für Ausländer besonders hoch ausfällt. Diese Diskriminierung lässt mich jedes Mal fluchen. Ganz krass empfand ich dies in Sucre, Bolivien. Das dortige Paläontologische Informationszentrum um den Cal Orcko wurde und wird nahezu ausschließlich von europäischen Geldern finanziert und für mich als Europäerin, wird dies dann mit dem mehr als 5 fachen nationalen Eintrittspreis ho(h)noriert.

Nationalpark Chingaza

Nationalpark Chingaza

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Zurück zur Parkregistrierung, ohne die niemand in den Park gelangt. Das Häuschen für die Registrierung war verschlossen und blieb es auch nach minutenlangem klopfen und rufen. Der Schrankenwächter kam uns zur Hilfe und warf Steinchen an die oberen Fenster. Nach einigen Minuten erschien dann doch der Parkwächter mit verschlafenen Blick und öffnete uns. Schweigen. Ich eröffnete das Gespräch: „Wir möchten gerne den Park besuchen“ (was auch sonst)“, zwei Erwachsene, ein Auto“ .
Verschwommenes unverständliches Gemauschel. Ich wiederholte mit anderen Worten was ich in etwa verstanden habe. Die Verständigung gestaltete sich schwierig. Zum hiesigen Dialekt, der ein wenig an das Niederbayrische erinnert, kamen hier offensichtlich noch die verbalen Folgen von einem aktuellen Marihuana Konsum hinzu. Jede noch so kleine Information über den Park musste ich mir erkämpfen. Dazu kam die Info, dass wir den Park wie gewünscht sowieso nicht befahren könnten, aus Zeitgründen. Den letzten See würden wir erst nach mehr als 3 Stunden erreichen und um 15 Uhr schließe der Park. Wir taten so, als würden wir seinen Worten glauben schenken, zahlten rund 30 Euro Eintritt, bekamen nicht mal einen Fetzen Kartenmaterial dafür und ließen ihn in seinem Rausch allein.

Nationalpark Chingaza

Nationalpark Chingaza
Der Park bietet eine ganz besondere Floralandschaft. Und immer wieder kreuzen Weißwedelhirsche (Odocoileus virginianus) die Fahrbahn.

Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus), Kolumbien
Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus)

Weißwedelhirsch (Odocoileus virginianus)

Weißwedelhirsche (Odocoileus virginianus)

Den letzten See erreichten wir dann nach einer guten Stunde Fahrzeit.
Wir sahen so gut wie keinen weiteren Besucher, lediglich ein Bus stand einmal am Fahrbahnrand. Fazit: Wer Lust hat in einer schönen und besonderen Naturlandschaft einsam zu wandern, der ist hier richtig.
Den nächsten Tag bzw. bis zum Abflug nach Lima verbrachten wir relaxt in unserem Hotel (Le Manoir).

Nationapark Chingaza

ationalpark ChingazaNationapark Chingaza

Nationapark Chingaza

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Serranía de la Macarena

Tag 26/27

Von Yopal aus ging es weiter nach Macarena, mit dem Ziel am nächsten Tag den Caño Cristales zu erreichen. Der Caño Cristales wird auch als flüssiger Regenbogen bezeichnet, der von Juli bis November aufgrund seines Pflanzenwuchs in 5 Farben erscheint. Er befindet sich im Departamento Meta im Nationalpark Serranía de la Macarena.

Salzlagerstätte Upín – altes Handwerk das hier praktiziert wird

Ein Zwischenstopp führte uns in die Salinas de Upín bei Restrepo im Departamento Meta. Eine Salzabbaustätte, das noch nach traditioneller Art Salz gewinnt. Das Salz wird u.a. aus den zu 24 % salzhaltigen Bergbäche gewonnen.

 Salzabbaustätte Upín, Kolumbien, Birgit Knoblauch Erst wird das Wasser mechanisch gereinigt, u.a. durch Absetzen in einem Container, dann in verschiedenen Schritten getrocknet.

 Salzabbaustätte Upín, Kolumbien
Vorletzter Trocknungsschritt auf dem mit Kohle angefeuerten Ofen bei einer Außentemperatur über 38° C

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Departamento Santander

Tag 24/25

Nationalpark Chicamocha

Der Nationalpark Chicamocha, auch Panachi genannt, befindet sich rund 50 Kilometer südöstlich der Stadt Bucaramanga im Departamento Santander. Es ist ein Themenpark für den Familienausflug.

Nationalpark Chicamocha

Als Zwischenstopp nur interessant wer das Monumento a la Santandereanidad des Künstlers Luis Guillermo Vallejo besichtigen möchte. Eine 6,4 km lange Seilbahn führt am Canyon Chicamocha entlang hinauf zum Themenpark.
„Departamento Santander“ weiterlesen

Der Traumstand von Palomino fällt ins Wasser

Tag 22/23
Wenigsten einen Tag lang wollten wir reinen Strandurlaub machen. In der Hängematte verweilen und ab und zu in die Karibik eintauchen, so stellten wir uns das vor. Also buchten wir in Palomino einen Bungalow direkt am Meer.
Palomino, Kolumbien
Der Rio Palomino entspringt in der Sierra Nevada de Santa Marta und mündet im Norden in die Karibik. Dort bildet er die Grenze zwischen den Departamentos Magdalena und Guajira.  Genau an dieser Grenze liegt Palomino. Der kleine Ort besitzt vor allem eins; einen traumhaften Sandstrand. Dieser erstreckt sich östlich des Flusses Rio Palomino über 6 km bis zur Einmündung des Rio San Salvador.

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