Tag 7
Unser Track:
Die Region Tierradentro liegt in den Zentralkordilleren. Dort bei San Andres de Pesimbalá befindet sich der Parque arqueológico nacional de Tierradentro. Seit 1995 steht der Park auf der -Liste des Welterbes der Menschheit. Es sind zahlreiche unterirdische Grabanlagen, die Zeugen und Überreste der sogenannten Tierradentro-Kultur sind.
Die Fahrt dorthin führt über eine unbefestigte jedoch gut befahrbare Straße.
Ein etwas steiler Fußweg führt ab Parkeingang in etwa 20 Minuten zu den ersten Grabstätten. Ein Parkwächter öffnet die Luken zu den Gräbern. Hohe Stufen führen hinab zu den Grabkammern. Die aus dem Vulkangestein ausgemeißelten Totenkammern messen im Durchmesser 2-7 Meter und sind selten über 2 Meter hoch.
Zwischen 500 und 200 nach Christus wurden hier die ausgegrabenen Knochen der Stammesmitglieder zur letzten Ruhe aufgebahrt. Vor Einfall der Spanier in Tierradentro war diese Kultur bereits erloschen.
Etwa 100 dieser für Amerika einzigartigen Sammelgräben wurden hier entdeckt. Die schönsten davon sind nun durch Dächer geschützt und werden instandgehalten.
Wer alle 5 freigegebenen Fundstätten besuchen möchte, sollte 2 Tage einplanen.
Das Volk der Nasa
Heute lebt in diesem meist stark zerklüfteten Bergland das Volk der Nasa (spanisch: Paez) mit etwa 140 000 Personen. Es ist die Region um Inzá, Párez, Silvia, Totoró und Toribío.
Um ihre Kultur und die Reinheit ihres Volkes zu erhalten, sprechen die Nasa neben Castellano ihre eigene Sprache Nasa Yuwe. Es gelingt ihnen von außen kommende Einflüsse für sich zu nutzen und trotzdem ihre eigene Identität zu wahren. Zum politischen Erbe ihres legendären Häuptling Juan Tama gehört die Regel:
„Das Land gehört den Nasa, ausschließlich den Nasa, und ist für die Nasa. Die Nasa vermischt ihr Blut nicht mit Blut Fremder.“
Viele von uns (Deutschen) sehen dieses Gebot wahrscheinlich für einen notwendigen und wichtigen Schutz für das indigene Volk der Nasa.
Aus welchem Grund auch immer fördern und befürworten wir in der Regel die Eigenständigkeit indigener Gemeinschaften, was wir dann gleichsetzen mit unbedingtem Kulturerhalt, inklusiv Sprache und völkische Identität.
Das selbe Gebot ausgesprochen für Deutschstämmige (was immer das sein mag) wäre für uns in der Regel ein Ausdruck von Rechtsextremismus und zu bekämpfen.
Man stelle sich nur vor die Bevölkerung eineR bayrische Bergregion von 140 000 Personen wurde diese Gebot für sich beanspruchen wollen.