10. Dez.
Der Parque Nacional Cerros de Amotape liegt südwestlich des Reserva Nacional de Tumbes und ist eines der letzten größeren Bestände von tropischen Trockenwald in Südamerika.



Er umfasst 151 767,49 ha Fläche und reicht von der Küstenregion bis auf 1500 m Höhe.
Nördlich von Zorritos Richtung Tumbes biegt man in San Pedro de los Incas rechts ab. Im recht einsamen Rica Haya geht es dann in das Naturreservat.
Die heiße und trockene Landschaft des Parque Nacional Cerros de Amotape ist gekennzeichnet durch dornige Sträucher und Bäume, wie etwa der Johannisbrotbaum, sowie Sukkulenten. Die Bäume haben meist fieder- bzw. robinienförmige Blätter sowie breite Schirmkronen. Außerdem sollen sie weitgehend feuerfest sein. Die Wurzeln der Tiefwurzler reichen hier bis zu 40 m tief in die Erde, um noch an Grundwasser zu kommen.



Immer wieder begegnet man kleine und auch größere Oasen die sichtbar mit Leben gefüllt sind.



Das Naturreservat selbst, stellte sich insgesamt als sehr sehr einsam heraus. Der Tourismus ist hier nicht angekommen, was wir angesichts der wunderschönen Landschaft nicht nachvollziehen können.
Offensichtlich ist es sehr ungewöhnlich, dass ein Auto die Gemeinde Rica Haya passiert um ins Reservat zu gelangen. So ungewöhnlich, dass die Polizei alamiert war und die Verfolgung zu uns aufnahm.
Wir waren keine halbe Stunde im Park, als uns die Polizei einholte und stoppte. Passkontrolle, eigentlich Routinearbeit, hier stellte sich aber heraus, dass die örtlichen Polizeibeamten wohl noch nie mit einem Beleg eines Einreisevisum konfrontiert worden waren. Nach ein paar Minuten gab mir der Polizeiälteste kund, dass das Visum abgelaufen sei und wir nun illegal uns hier aufhalten würden.

Ich erklärte, dass der Stempel mit dem Abdruck „03. Dec. 2016“ der Einreisetag ist und nicht der Endtag der Visumsgültigkeit bedeute. Misstrauen. Ich erklärte weitere Stempel in meinem Pass selbst, um eine Chronologie unserer Reise und der Bedeutung der Stempel ersichtlich zu machen. Das hat gefruchtet, wir waren nicht mehr Illegale. Aber wir waren verdächtig, was machen Ausländer in dieser Gegend? Ich erklärte, dass wir Touristen sind und dieses Reservat einfach nur befahren möchten. Misstrauen. Oder einfach nur Gefallen daran, dass endlich mal wieder was zu tun ist.

Auf jeden Fall musste Peter nun das gesammte Auto ausräumen.
Jeder Koffer wurde gründlich durchsucht, und da waren sie, die Weihnachtsgeschenke, schön verpackt und das sollte eigentlich auch bis Weihnachten so bleiben.
Ich soll die Geschenke auspacken. „Nein das mach ich nicht es sind schließlich Weihnachtsgeschenke“. Ich soll auspacken. „Nein“. Das Gefeilsche ging los. Ich errang den Kompromiss, dass mein Geschenk an Peter nur hinter dem Polizeiauto außerhalb Peters Sichtweite geöffnet werden soll. Aus dem ok wurde dann ein interessiert nicht mehr.
(An Ria-Helen: Unser Adventskalender wurde auch inspiziert; „was ist das?““wozu ist das?“….peiiiinliiiich).

Trotz dem penibel genauen Durchwühlen unserer Sachen wurden die rumliegenden „mitgenommenen“ Autoschilder nicht entdeckt. Wenigstens das. Zum Schluss dachte ich, jetzt geht es ans Zahlen. Ich malte mir schon aus, wieviel ich höchstens geben werde und wie ich taktiere, aber nichts. Sie forderten nicht mal Softdrinks oder Bier.

Das waren die einzigen Menschen die uns im Park begegneten.
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Über Bewässerungskanäle wurde das Wasser aus den Bergen in große Reservoirs geleitet. Um die Stadtteile herum war es grün. Gemüse und Obst wurde angebaut, die Nahrungsmittel wurden in kleinen Hütten gelagert. Es gab Nahrung im Überfluss. Die Stadtteile wurden so gebaut, dass man nur durch einen kleinen bewachten Bereich Eintritt hatte, drumherum 10 – 15 Meter hohe Mauern. Egal wo man sich innerhalb der Stadt befand, man sah, mit Ausnahme des Hauptplatzes, immer auf Mauern und nie auf einen weiterführenden Türbereich. Wir waren begeistert.

































Weiter auf der 3N Richtung Norden wird die Landschaft immer trockener, Kakteen und Dornengestrüpp säumen bald die Straße. Und dann kommt der erste Tunnel auf dem auch schon bald viele weitere kommen sollten. Die Straße führt nun entlang einer 15 km langen und bis zu 200 m tiefen Schlucht. Bald wird es einspurig, nur selten säumen ein paar Plastikpfosten die Fahrbahn. Man fährt meist ohne Fahrbahnsicherung nahe am Abgrund. Vor einem Tunnel ist Hupen angesagt, um evtl. Gegenverkehr zum Stoppen zu bewegen. Das geringe Verkehrsaufkommen macht das Befahren der Straße dennoch sicher.






