Tag 26/27
Von Yopal aus ging es weiter nach Macarena, mit dem Ziel am nächsten Tag den Caño Cristales zu erreichen. Der Caño Cristales wird auch als flüssiger Regenbogen bezeichnet, der von Juli bis November aufgrund seines Pflanzenwuchs in 5 Farben erscheint. Er befindet sich im Departamento Meta im Nationalpark Serranía de la Macarena.
Salzlagerstätte Upín – altes Handwerk das hier praktiziert wird
Ein Zwischenstopp führte uns in die Salinas de Upín bei Restrepo im Departamento Meta. Eine Salzabbaustätte, das noch nach traditioneller Art Salz gewinnt. Das Salz wird u.a. aus den zu 24 % salzhaltigen Bergbäche gewonnen.
Erst wird das Wasser mechanisch gereinigt, u.a. durch Absetzen in einem Container, dann in verschiedenen Schritten getrocknet.
Nationalpark Serranía de la Macarena
Die FARC baut noch immer oder arbeitete zumindest bis vor kurzem an einer Zufahrtsstraße zu und durch den Caño Cristales. Diese wollen wir durchfahren.
Nach der Umsetzung des Friedensvertrages zwischen der FARC und der Regierung Kolumbiens ist zu erwarten, dass die noch geschützte Natur des Nationalparks Serranía de la Macarena bald durch Erdölexploration gefährdet sein wird.
Tag 27
Von Macarena aus brechen wir auf Richtung Caño Cristales. In Vista Hermosa mussten wir eine vom Militär bewachte, recht imposante Brücke passieren.
Die Beschaffenheit der Straße wurde immer mehr bestimmt durch schluffigen bis tonigen Feinboden.
Dann kam der Regen und unser Ende der Fahrt
Regen auf tonigem Feinboden bedeutet, dass der Boden zu einer einzigen Rutschfläche mutiert. Wieder sehnten wir unseren Jeep herbei, es half nichts, irgendwann steckten wir fest.
Wir mussten auf Hilfe warten, die auch bald in Form zweier beneidenswerter Geländewägen hinter uns auftauchten.
Wir fuhren weiter Richtung Villavicencio. Und da hat es uns dann erwischt: Pico Placa
Wie bei jeder Stadt mit Pico Placa Regelung, hatten wir wieder die goldene Zahl erwischt; die 8 dürfte an diesem Tag die Stadt erst wieder um 20 Uhr passieren. Wir wussten, zumindest für Pereira, dass die Regelung erst für das Zentrum der Stadt gilt und schlossen daraus, dass wir im Außenbereich Villavicencio passieren dürften. Wir irrten. Die Polizei zog uns raus. Wir wussten, das wird jetzt wieder teuer.
Verhalten gegenüber der Polizei
Wir haben in Kolumbien die Erfahrung gemacht, dass die Polizei nur bei wirklich zu beanstandetem Fahrverhalten einen zur Kasse bittet – ganz im Gegensatz zu den kriminellen Polizeibanden in Mexiko, Honduras bzw. generell Zentralamerikas. Kolumbien besitzt wie alle südamerikanischen Ländern die wir bisher bereisten, eine Polizei, die bestechlich ist, aber zumindest kein Wegegeld erpressen.
Wenn man dann, vermeintlich zu Recht aus dem Verkehr gezogen wird, wird man aufgeklärt wie hoch die Strafe sein wird, die man am nächsten Tag oder bis zum Tag 5 nach dem Delikt in einem bestimmten Ort auf einem bestimmten Büro zu zahlen hat, um seine Papiere wieder zurück zu bekommen.
Nun gilt es zu verhandeln. Die Reduzierung auf die Hälfte der angesetzten Höhe der Strafzahlung bei (illegaler) Sofortzahlung ist immer drin. Noch weniger in der Regel auch. Am besten man verteilt das Bargeld bereits im Vorfeld auf verschiedene Geldbeutel und verweist darauf, dass in dem vermeintlich einzig zur Verfügung stehenden Geldetui nicht mehr Geld als ein gewisser Betrag vorhanden ist. Das funktioniert in der Regel.
Da dieses korrupte Verhalten durchgängig anzutreffen ist, denken wir, dass diese Korruption vom Staat gewollt ist, um die schmalen Gehälter der Polizist_Innen auf zu stocken.
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