Auf den Pfaden von Fitzcarrald

21. Dez

Gemeinde Fitzcarrald, Peru

Nahe Puerto Maldonado an der Interoceanica Sur (30C) befindet sich die Gemeinde Fitzcarrald, genannt nach Carlos Fermín Fitzcarrald López, einem legendärer Kautschukhänder während des Kautschukbooms im 19. Jahrhundert.

grüne Raupe, Amazonas, Peru
Kann uns jemand bei der Bestimmung helfen?

Er hatte das gesammte Gebiet vom Ucayali bis zur Madre de Dios unter seiner Kontrolle. Die Feindschaften der indigenen Stämme des Regenwaldes untereinander nutzte er, indem er diese mit Waffen ausstattete und als Bezahlung Angehörige des befeindeten Stammes forderte, die er dann für seine Dienste versklavte. Kautschuksammlern gab er Geld und Güter im voraus, womit diese dann in Schuldknechtschaft ihm gegenüber standen.

Die Indigenen selbst konnten mit dem Kautschuk nichts anfangen, hatten aber nun keine Möglichkeit mehr ihrer traditionellen Selbstversorgung nachzugehen.

Für die dort lebenden Indigenen galt: Wer sich weigerte ihm zu dienen wurde ermordet

Auf einer seiner Erkundungsreisen stieß Fitzgarrald 1894 am oberen Manú auf eine Gruppe von Masho-Piro. Entgegen Fitzcarralds Erwartungungen lehnten diese jegliche Geschäfte mit Weißen ab und forderten darüberhinaus Fitzcarrald und seine Männer auf, das Gebiet zu verlassen, da diese das Wild vertrieben und zudem Krankheiten einschleppen würden. Fitzcarrald lies daraufhin mehrere Massaker an den Mashcos verüben, die weit über 100 Todesopfer auf Seiten der Indigenen forderte. Die Überlebenden flohen in unzugänglichere Gebiete, wo deren Nachfahren noch heute den Kontakt zu Fremden vermeiden.

Echse, Amazonas, Peru

Ehre für einen selbstsüchtigen Barbaren

Er war also ein Kriegstreiber, ein Umweltzerstörer, Sklavenhändler und Massenmörder und trotzdem wurde u. a. eine Gemeinde nach ihm benannt.

Dabei wird Fitzcarrald als derjenige gedacht, der den Isthmus (Istmo de Fitzcarrald), daher die Landverengung zwischen den Flüssen Ucayali und Purus entdeckte, mit dem Ziel beide Flüsse durch eine Eisenbahnlinie zu verbinden.

Ich verstehe nicht, was daran so ehrenwürdig sein soll.

Unser Track an diesem Tag

Am Ufer des Rio Tambopata

Rio Tambopata, Amazonas, Peru

Unweit von Puerto Maldonado, am Ufer des Flusses Rio Tambopata befindet sich die Ecolodge Sotupa. Dort wollten wir die nächsten zwei Nächte verbringen, um wenigsten für kurze Zeit den Flair eines Amazonasgebietes zu genießen. Der Rio Tambopata ist ein rechter Nebenfluss des Rio Madre de Dios im gleichnamigen Departamento.

Sotupa Ecolodge, Rio Tambopata, Amazonas, Peru

Rio Tambopata, Amazonas, Peru

Rio Tambopata, Amazonas, Peru

Eine Affenfamilie lebt in der Umgebung dieser Lodge und kostet das Entzücken der Tourist_innen aus.

Rio Tambopata, Amazonas, Peru

Rio Tambopata, Amazonas, Peru

Rio Tambopata, Amazonas, Peru

Centro de Rehabilitación y Conservación de Animales de Silvestres – ein Segen für Tiere in Not

Etwa 200 m von der Sotupa Lodge entfernt befindet sich eine Station, die sich zur Aufgabe macht, Tiere in Not zu pflegen mit dem Ziel sie wieder in die Natur zu entlassen.

Centro de Rehabilitación y Conservación de Animales de Silvestres, Amazonas, Peru

Centro de Rehabilitación y Conservación de Animales de Silvestres, Amazonas, Peru

Centro de Rehabilitación y Conservación de Animales de Silvestres, Amazonas, Peru

Im Grunde wird das sehr umfangreiche und weitläufige Reha-Zentrum von einer einzigen Frau, Magali Salinas, geführt. Affen, Tukane, Papageien, Wildschweine, Hirsche und viele Arten mehr werden hier wieder aufgepäppelt, medizinisch versorgt und wenn irgend möglich, wieder in die Natur an einem entsprechenden Ort entlassen. Einige der Tiere stammen aus menschlicher Gefangenschaft. Als diese „Haustiere“, etwa weil der Affe nun 50 kg wiegt, nicht mehr den Anforderungen seines Besitzer genügten, landeten sie bei Magali Salinas.

Centro de Rehabilitación y Conservación de Animales de Silvestres, Amazonas, Peru
blauer Ara
Tukan, Centro de Rehabilitación y Conservación de Animales de Silvestres, Amazonas, Peru
Tukan
Centro de Rehabilitación y Conservación de Animales de Silvestres, Amazonas, Peru
hellroter Ara, der im Gelände frei umherfliegt

Seit November 2016 lebt auch ein Faultierjunges in dem Zentrum. Frau Salinas ist nun die liebevolle Ersatzmama des erst wenige Wochen alten Babys.

 

Auf dem Gelände stehen ein paar Cabañas, bereit zum Bezug für Volantair_innen.

Centro de Rehabilitación y Conservación de Animales de Silvestres, Amazonas, Peru
Cabaña für Volantaire
Wer also Lust auf eine interessante Freiwilligenarbeit inmitten des Regenwaldes in Rio Madre de Dios hat, der ist hier herzlich willkommen.
Centro de Rehabilitación y Conservación de Animales de Silvestres, Amazonas, Peru
Brüllaffe der seinem Namen alle Ehre macht

Hier ein Link mit mehr Informationen und die Kontaktadresse.

Rio Tambopata, Amazonas, Madre de Dios, Peru
…am Rio Tambopata

Rio Tambopata, Amazonas, Madre de Dios, Peru

Rio Tambopata, Amazonas, Madre de Dios, Peru

Rio Tambopata, Amazonas, Madre de Dios, Peru

Rio Tambopata, Amazonas, Madre de Dios, Peru

Rio Tambopata, Amazonas, Madre de Dios, Peru

 

 

Cusco – nicht nur ein kulinarisches Highlight

20. Dez

Eigentlich wollten wir schon 2 Tage früher in Cusco sein und dort auch übernachten, aber die Straßenblockade und das doch recht zähe Vorankommen der letzten Tage zwang uns zu einer Planänderung: Die Tour zu den Regenbogenfelsen musste ausfallen. Machu Pichu stand nie auf unserem Plan; diesen Massentourismus wollten wir uns nicht antun, zudem bekomme ich Pickel beim Anblick von Selfiesticks.

Cusco, Peru
Bus in Cusco

Die Fahrt von Abancay Richtung Cusco bescherte uns schöne Aus- und Anblicke.

3S, Peru
Abancay – Cusco
Wilaquta, Peru
Blick auf den Wilaquta

Wilaquta, Peru

Unser Track an diesem Tag:

Cusco – angenehm geprägt durch den Tourismus

Cusco, Peru
Cusco, Panoramaaufnahme

Cusco selber hat uns dann doch überrascht. Die Hektik und die Massen an Tourist_innen die wir erwarteten hielt sich in angenehmen Grenzen. Der Verkehr in der Innenstadt ist geprägt von Stillstand und genau den sollte man zumindest kurz einlegen, wenn man diesen Ort passiert. Auf der Plaza de Arma entlang schlendern, die kleinen Seitensträßchen bestaunen, einfach mal einen Stopp einlegen und diesen charmanten Ort genießen.

Cusco, Peru

Cusco, Peru

Cusco, Peru

Cusco, Peru

Und ich war dankbar für all die vielen Tourist_innen, die täglich diesen Ort besuchen, denn sie haben Spitzenrestaurants und etliche Lokalitäten mit gehobener Küche in diesen Ort gebracht.

Cusco, Peru

Wir denken, dass es im Umkreis von 1000 Fahrkilometer in keinen weiteren Küchen, anderes als das Übliche ‚viel Reis mit wenig Fleisch in Öl geworfen‘, serviert wird.

Cusco, Peru
Plaza Mayor del Cusco
Nach etlichen Tagen genossen wir endlich wieder eine wunderbar gewürzte und abwechslungsreiche Mahlzeit. Wir waren glücklich.
Cusco, Peru
…auch das ist Cusco

Cusco war leider nur ein kurzer Abstecher, wir wären gerne länger geblieben, aber die Zeit drängte, wir wollten schon morgen im Amazonas Gebiet sein.

Cusco, Peru
Geflügelverkauf, Cusco

Pikillaqta – ein Relikt der Wari-Kultur

Pikillaqta, Peru

Etwa 20 km östlich von Cusco befindet sich der Parque Arqueologico Pikillaqta. Es sind die Ruinen eines Dorfes der Wari, die zwischen 600 und 1100 n. Chr. die Andenregion bevölkerte. Hauptsitz der Wari war der Ort Huari (Wari), 25 km nordöstlich von Ayacucho.

Pikillaqta, Peru

Pikillaqta, Peru

Warum im 11. Jahrhundert das einst 300 000 km² Reich der Wari unterging ist nicht bekannt, die Inkas waren ausnahmsweise mal nicht schuld.

Pikillaqta, Peru

Pikillaqta, Peru
Blick von der archäologischen Stätte Pikillaqta

Hinauf zur Abra Pirhuayani auf 4700 m Höhe

Wallpayuq, Peru
Gebirgszug um Wallpayuq, Panaromaaufnahme

Um ins Amazonas Gebiet zu gelangen muss man erst hoch hinauf vorbei an den Bergen Wallpayuq und Kimdsachata und über den wunderschönen Pass Abra Pirhuayani.

Wallpayuq, Peru
Wallpayuq

Mahuayani, Peru

Wallpayuq, Peru
Wallpayuq

Wallpayuq, Peru

Abra Pirhuayani, Peru

Hinunter auf 600  m zum Rio Marcapata

Rio Marcapata, Peru

Rio Marcapata, Peru

Quincemil sollte dann unser heutiger Ort zum Übernachten werden.

Am vermeintlich ruhigeren Ortsausgang entdeckte ich ein Schild mit der Aufschrift „Hotel“ an einem mehrstöckigen Haus. In der hoteleigenen Tienda saß eine junge Frau, beschäftigt mit ihrem Handy. „Haben Sie ein freies Zimmer?“ Sie schaute nicht auf. „Nein, wir haben nur mehrere Betten.“ ??? „Haben Sie ein Zimmer mit einem Doppelbett?“ Sie schaute immer noch nicht von ihrem Handy auf.

Es war offensichtlich, dass ich störte und es war auch offensichtlich, dass hier kein Interesse bestand, ein Zimmer an uns zu vermieten. „Wir haben nur ein Zimmer mit Doppelbett, dunkel ohne Fenster und ohne Bad.“. „Könnte ich das Zimmer bitte sehen?“ Ich gab nicht auf. Jetzt blickte sie hoch. „Es ist ohne Fenster!“ „Und die Zimmer mit mehreren Betten?“. „Da muss ich schauen, es gibt aber nur ein Bad für alle Zimmer!“.

Sie führte mich in den oberen Stockwerk, vorbei an Zimmern mit ungemachten Betten zum letzten Zimmer. Es hatte mehrere saubere Betten und ein Fenster zur Straße hin mit Blick auf einen verlassen Flughafen. Geht doch.

 

 

Ayacucho – Abancay. Eine Fahrt durch die Zentralanden Perus

19. Dez

Ayacucho, regional Huamanga genannt, ist mit seinen mehr als 147 000 Einwohner_innen für die Gegend ein recht großer Ort und Hauptstadt der gleichnamigen Region.

Früh am Morgen wurden wir mit lauter Musik geweckt. Wir übernachteten im Hotel Sierra Dorada, in einer eigentlich ruhigen Wohngegend von Ayacucho, mit herrlichem Blick auf das Bergkreuz am Rande der Stadt. Die Musik kam von draußen und wurde immer lauter. Es war die Müllabfuhr. Mit Salsaklängen werden hier die Anwohner daran erinnert den Müll zur Abholung auf die Straße zu bringen.

Unser Track:

Auch heute war unser Ziel einfach „Richtung Cusco“.

Abancay, Ayacucho, Anden, Peru

Abancay, Ayacucho, Anden, Peru

Es war eine weitere Fahrt durch die Zentralanden von Peru.

Es ging im Rhytmus rauf und runter von teilweise unter 2000 m auf über 4200 Höhenmeter.

Es ging von der PE-3SL auf die PE-3S.

Es ging durch viele kleine Andendörfer, an unzähligen Kokafelder vorbei, die irgendwann von Zuckerrohrplantagen abgelöst wurden.

Wir waren in Abancay angelangt.

Abancay, Ayacucho, Anden, Peru

Abancay, Ayacucho, Anden, Peru
Leichentransport

 

 

Junín – Huancavelica – Ayacucho. Die anstrengensten 500 km unserer Reise

18. Dez.

Unser Track:

500 km ist keine besondere Herausforderung, 250 km davon aber fast ausschließlich einspurig und mit Gegenverkehr an einem steilen Abhang zu verbringen schon

Zumindest für mich. Peter dagegen schien recht unbeeindruckt, ihn störte lediglich, dass er kaum mal das Gaspedal durchdrücken konnte.

Anden der Region Huancavelica, Peru
Fahren am Abgrund in der Region Huancavelica

Die Region Junín

Dorf in den Anden der Region Junín, Peru
Dorf in den Anden der Region Junín

Anden, Region Junín, Peru

Wir verließen die Albergue Bottger und Oxapampa am Morgen mit dem Ziel „Richtung Cusco“. Nach der Straßenblockade auf der PE-3N, die uns im Grunde 2 Tage kostete hieß es nun einfach so zügig wie möglich das Hochgebiet um Cusco zu erreichen. Relativ unspektakulär verlief anfänglich die Fahrt durch das Departamento Junín in den zentralperuanischen Anden. Die PE-22B  führte u.a. entlang der schönen Schlucht des Rio Chanchamayo. Der Kokaanbau ist hier eines der wichtigsten Einnahmequellen.

Anden der Region Junín, Peru
Mittagspause. Arbeiter_innen einer Kokaplantage
Anden der Region Junín, Peru
Kokaplantage

 

Über 200 km Serpentinen entlang des Rio Mantaro

Kurz nach Huancayo beginnt das Departamento Huancavelica und die PE-3S (Carretera Central Sur) führt hier direkt ins Flußtal des Rio Mantaro.

Anden der Region Huancavelica, Peru
Berglandschaft um den Fluß Rio Montaro, Region Huancavelica

Bei 12°25’36“ S 75°02’02“ W erblickt man die Überreste eines Bergrutsches, das einen Teil des Dorfes Cuenca mit sich riss. Ein großes Kreuz erinnert an das Ereignis. Die Region Huancavelica wird leider sehr oft von Überschwemmungen und Erdrutsche heimgesucht. Nach einer langen Trockenperiode werden die Gewässer reißend und der Rio Mantaro hat dabei schon manches Haus mit sich gerissen.

Anden der Region Huancavelica, Peru
Erdrutsch in Cuenca, oberhalb des Rio Mantaro in der Region Huancavelica

Anden der Region Huancavelica, Peru

Die Straße wurde immer enger, die Schlucht steiler. Ab und zu säumten ein paar Häuser den Wegesrand – Erholung pur neben dem sonst hoch konzentrierten Fahren am Abgrund.

Fahren am Abgrund in der Region Huancavelica, Zentralanden, Peru

Fahren am Abgrund in der Region Huancavelica, Zentralanden, Peru

Fahren am Abgrund in der Region Huancavelica, Zentralanden, Peru

Die Strecke Trampolín de la muerte in Kolumbien oder die besser bekannte Ruta de la muerte in Bolivien sind nette Sträßchen gegenüber dieser Strecke. Vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Fahrvergnügen sich auf rund 250 km erstreckte.

Fahren am Abgrund in der Region Huancavelica, Zentralanden, Peru

Fahren am Abgrund in der Region Huancavelica, Rio Mantaro, Zentralanden, Peru
Rio Mantaro
Fahren am Abgrund in der Region Huancavelica, Zentralanden, Peru
Hupen vor jeder Kurve ist hier obligatorisch – und nervig

Fahren am Abgrund in der Region Huancavelica, Zentralanden, Peru

Fahren am Abgrund in der Region Huancavelica, Zentralanden, Peru

In der Region Ayacucho kann man dann wieder entspannt, einfach nur die Landschaft genießen

Region Ayacucho, Anden, Peru
schöne Gesteinsformation am Straßenrand…
Region Ayacucho, Anden, Peru
…und eine noch schönere Vogelspinne auf der Straße
Region Ayacucho, Anden, Peru
Umgebung von Cancapampa

Region Ayacucho, Anden, Peru

 

 

 

 

Oxapampa – gegründet von Siedlern aus Deutschland und Tirol

Sa, 17. Dez

Am 30. August 1891 wurde die Kolonie um Oxapampa gegründet

Doch bis dahin war es ein langer und harter Weg für die neuen Siedler.

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru
Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa

Demian Schütz von Holzhausen hatte mit dem damaligen peruanischen Präsidenten Ramón Castilla einen Vertrag zur Kolonisation des zentralen Tieflandes Perus ausgehandelt.

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru

Unter Führung des Priesters Joseph Egg machten sich dann 1857 200 Tiroler und 100 Deutsche auf den Weg nach Peru. Nach einer mehrmonatigen Reise mit dem Schiff mussten die Migranten feststellen, dass keine Straße vom Hochland nach Pozuzo, das vereinbarte Ziel, existierte. Nach einer äußerst schwierigen Andenüberquerung kamen 1889 170 Kolonisten in Pozuzo an. Es stellte sich allerdings heraus, dass das enge Tal um Pozuzo nur schwer zu bewirtschaften war. Zudem war das tropische Klima eine Herausforderung. Eine Gruppe mehrheitlich deutscher Siedler beschloss daher nach neuen Gebieten mit besseren Bedingungen zu suchen. Sie fanden das heutige Oxapampa und gründeten die neue Kolonie.

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Rio Paucartambo, Peru
Wasserkraftwerk im Tal des Rio Paucartambo

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru

Heute ist Oxapampa die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz

Es liegt auf 1800 m Höhe, im Gebiet Yunga.  Rund ein Drittel der knapp 13000 Einwohner_innen sollen Nachfahren der einstigen Gründungssiedler sein. So erinnern auch zahlreiche „typische“ Holzhäuser und die Namensgebung vieler Straßen und Pensionen an das deutsch-österreichische Erbe.

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru

Bis 1943 war Oxapampa isoliert, umgeben von üppigen Wäldern. Doch die dann erbaute Straße, ausgehend von La Merced, machte einen Transport des begehrten Holzes möglich und verwandelte das Gebiet um Oxapampa zu einem der größten Holzlieferanten Perus. Nachdem die nutzbaren Wälder abgeholzt waren, wurde das Gebiet interessant für die Ölforderung, die weitere massive Umweltschäden und darüber hinaus Unruhen mit den Stammesgruppen der Yanesha und Ashaninca nach sich zog.

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru

Am Morgen waren wir froh das Hotel zu verlassen. Wir hatten die Nacht über Kleidung und Handtücher auf die Betten gelegt, um ein wenig Hygiene herzustellen. Am Ortsende von Huachón wurde bereits am frühen Morgen ein Lama neben der Straße zerstückelt. Wohl das Festessen fürs Wochenende.

Huachón, Anden, Peru
Das vom Fell befreite Lama wird mit einer Handsäge zerteilt

Der weite Weg nach Oxapampa

Wir machten uns auf Richtung Oxapampa. Doch mit der richtigen Richtung hatten wir so unsere Probleme.

Quer über die Cordillera Huaguruncho. Fahrt durch die Gemeinde Quiparacra:

Da das Kartenmaterial, ob digital oder print für diese Gegend recht dürftig und unzureichend ist, standen wir bei jeder Abzweigung oder Weggabelung vor einer Entscheidung mit 50/50 Wahrscheinlichkeit.

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru
Nach dem Passieren von etwas steinigen Stellen, stellte sich auch dieser Weg im Nachhinein als falsch heraus

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru

Ohne die Hilfe der Einheimischen würden wir immer noch in dieser Gegend rumirren.

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru
Ein Mann führt eine kleine Schweinsfamilie die Straße entlang

Die Fahrt ging vor allem durch die schöne Schlucht des Rio Paucartambo. Und als endlich ein Hinweisschild den Weg Richtung Oxapampa anzeigte, entpuppte sich dies als Enttäuschung.

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru
…leider ging es auch hier nicht nach Oxapampa

Die Straße war verschüttet und nicht passierbar. Eine Anwohnerin meinte, dies passiert jedes Jahr um diese Zeit, aber am Montag (also in zwei Tagen) wird wahrscheinlich geräumt.

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru

Es gab glücklicherweise einen, wenn auch etwas größeren Umweg nach Oxapampa. Und endlich, das Ortsschild, wir waren da!

Yunga-Höhenzone zwischen Huachón und Oxapampa, Peru
….endlich in Oxapampa

 

 

Durch die wunderschöne Andenwelt der Bergregion Huaguruncho

16. Dez.

Unser Track:

Von Tocache aus ging unsere Fahrt rund 520 km in den Süden. Eigentliches Ziel war die Gemeinde Oxapampa, heutiges Ziel, soweit wir kommen.

Siete de Octubre

Die Kreativität der Namensgebung der Gemeinden ist in Peru meist eher bescheiden. Eines der häufigsten Städtenamen sind San Francisco und Buenos Aires und dann besitzt der Kalender noch viele Vorlagen….

Siete de Octubre, Peru

Die Fahrt ging von 500 m Höhe auf über 4300 m in die Anden

Eigentlich wollten wir bereits bei Luyando, im nördlichen Bereich der Bergkette Huaguruncho, in Richtung Osten abbiegen, aber die dortige Polizei bestand gutmeinend darauf dass wir erst im südlichen Bereich der Cordillera Huaguruncho uns nach Osten begeben.

Bei einer anderen Polizeikontrolle bestand der kontrollierende Polizist darauf, dass alle Deutschen Rassisten sind und fügte jedem seiner Sätze ein „Heil Hitler!“ an.

Ab Cerro de Pasca erreicht man ein Höhenplateau um 4000 m. Die Landschaft wird karg und Lamas kreuzen die Straße.

Cerro de Pasca, Peru
Schneemänner kurz nach Cerro de Pasca

Bergregion Huaguruncho, Departamento Junín, Peru

Etwa 30 km südlich von Cerro de Pasca bogen wir bei Ninacaca Richtung Osten ab.

Ninacaca, Peru
Kirche in Ninacaca

Nach Ninacaca geht es auf teilweise engen Bergstraßen in die wunderschöne Bergregion Huaguruncho im Departamento Junín. Traumhaft und einsam…und mit einem Blick auf den 5723 m hohen Nevado Huaguruncho.

Nevado Huaguruncho, Peru
Nevado Huaguruncho

Bergkette Huaguruncho, Junín, Peru

In Huachón fanden wir dann eine Unterkunft. Gleich am Hauptplatz befindet sich das Hotel Estrella. Im Auto zu übernachten ist hier allerdings die bessere Wahl. Es war das dreckigste Hotel, indem ich je übernachtete. Die Betten bekommen hier, wenn überhaupt wohl nur alle paar Monate einen neuen Matrazenbezug. Die gehäkelten Kissen und Decken wahrscheinlich nie. Es stank nach ranzigem Haarfett von etlichen Gästen, die hier vorher übernachtet hatten. Das Gemeinschaftsbad im Flur war so verdreckt, dass ich mich zu sehr ekelte, den Duschbereich zu betreten. Die Katzenwäsche am Morgen mit dem eiskalten Wasser war begleitet vom Ziepen der Meerschweinchen, die unweit in einem Verschlag ausharrten.

Am Hauptplatz selbst befindet sich auch ein Restaurant. Wir kamen uns ein wenig vor wie Aliens, zumindest wurden wir so begutachtet. Ausländische Touristen scheint es hier sehr selten zu geben.

 

 

 

 

 

Straßenblockade – eine Variante von praktizierter Selbstjustiz in Peru

15. Dez.

Laut Presse-Information ist dies bereits der 7. Tag der Totalblockade. Luis, unser peruanischer Bekannter vom Vortag, versicherte uns, heute morgen wird die Blockade schon aufgelöst sein.

Wir fuhren skeptisch aber optimistisch Richtung Campanilla. Und da sahen wir auch schon die lange Schlange von Lkws und Pkws. Offensichtlich hatte es sich herumgesprochen, dass heute freie Fahrt sei. Doch augenscheinlich eine Fehlinformation.

Straßenblockade bei Campanilla

Was machen wir jetzt, die 2000 Kilometer Umweg oder abwarten?

Grund der Straßenblockade – der schlechte Zustand der PE-5N im Abschnitt Bello Horizonte, Nuevo Jaén y Nuevo San Martín

Ziel war daher einen Vertrag mit den Zuständigen aus Lima abzuschließen.

Da kam die Nachricht, dass für heute in Juanjuí oder hier in Campanilla die jeweiligen Vertreter an einen „Tisch des Dialoges“ zusammensitzen wollen. Nach 7 Tagen Blockade soll nun also der Dialog beginnen. Wie lange so ein Dialog dauert, weiß vor Ort leider niemand.

Straßenblockade in Campanilla, Peru

Dann preschte ein Auto mit Anzugträgern an uns und der Autoschlange vorbei Richtung Blockade. Sieht so aus, als ob der „Tisch des Dialoges“ beginnt.

Straßenblockade bei Campanilla

Dem folgte langsam ein Polizeiauto in zweiter Reihe. Dies wurde von unserem Hintermann, dem das Warten zu lange wurde, allerdings nicht registriert. Er  keilt aus und stoppte so unfreiwillig das Polizeiauto. Es kracht. Ein dicklicher Polizeibeamte steigt sofort aus und geht wütend schimpfend auf den Unfallverursacher zu. Ich verstehe nur Idiot; nach einem kurzen Dialog steigt der Beamte wieder ein und fährt weiter Richtung „Tisch des Dialoges“. Ist ja nur eine Delle, was solls, unwillkürlich schweifen nun meine Gedanken Richtung Deutschland.

Endlich  – es geht weiter

Irgendwann höre ich „um ein Uhr öffnen sie, um ein Uhr geht es weiter“. Ich frage nach „Ja, ja, sie haben sich geeinigt. Um ein Uhr wird geräumt“.

Gegen 13:30 war es dann soweit, die Zelte wurden abgebaut, die Barikade entfernt. Die ersten Fahrzeuge starteten. Wir waren einfach nur froh, endlich ging es wieder voran.

 

Straßenblockade in Campanilla, Peru
Endlich ging es weiter….

Wie gewohnt hatte Peter noch vor Ortsende sämtliche Fahrzeuge überholt. Ich diagnostizierte bei ihm einmal Rücklichtunverträglichkeit, schleicht sich wahrscheinlich erst in späteren Jahren aus, wenn das Augenlicht nachlässt.

Straßenblockade in Campanilla, Peru
Reste von einer Blockade

Wir besprachen noch, ob wir in irgendeiner vorbeiziehenden Ortschaft etwas Essen sollten, entschieden uns aber dagegen, wir wollten endlich wieder zügig vorankommen.

Straßenblockade in Campanilla, Peru

Die nächste Blockade

Und dann kam auch schon die nächste Ernüchterung: Eine endlose Schlange von Fahrzeugen stand am linken Wegrand. Nein das kann jetzt nicht sein. Wir beschlossen dieses eindeutige Zeichen zu ignorieren und fuhren vorbei an der kilometerlange Blechlawine und da war sie wieder: Eine meterhoch aufgebaute Straßenblockade aus Ästen und Stämmen blockierte die Carretera Marginal de la Selva (PE-5N) kurz vor Nuevo Jaén.

Das widersprach unserer Logik: Wie kann es sein, dass an einer Stelle die Blockade geöffnet wurde und hier soll sie weiter bestehen? Bedingung für die Öffnung war doch der Vertrag, der musste also bereits unterzeichnet sein, ist das hier etwa noch nicht angekommen?

Wir machten Ansätze rechts an der Blockade vorbei zufahren, sie einfach zu ignorieren. Gleich waren die offensichtlichen Anführer zur Stelle:

„Sie können hier nicht vorbei fahren“    „warum, die Blockade ist doch geöffnet“    „nein, Sie können hier nicht fahren“    „warum? Die Blockade in Campanilla ist vor einer halben Stunden geöffnet worden, warum hier nicht?“    „Sie können hier nicht vorbei fahren, hier ist eine Blockade“    „Ich denke das geht schon“.

Peter fing an Gas zu geben und deutete an rechts an den Stämmen vorbei zu fahren. Der Ton wurde agressiver: „Hier verboten. Nein. Nein. Nein“ Der Anführer wechselte auf Gringo-Spanisch.

Eine Gruppe von Blockierern hatte sich bereits um unser Auto versammelt. Sie deuteten uns nach hinten zu fahren. Etwa 2 Meter vor der Blockade sollten wir einparken. Machten wir. Fluchend. Die freudige Erwartung am heutigen Tag endlich wieder voranzukommen wich einem Gefühl der Frustration, die sich zumindest bei mir in blanke Wut wandelte.

Dann kamen Rufe von hinten: „Das kann doch nicht sein, dass die sich jetzt da vorne hinstellen“ Damit waren wir gemeint. „Die sollen nach hinten!“ . Dann wurde es noch unruhiger, offensichtlich kamen nun weitere Fahrzeuge von der vorherigen gelösten Blockade an, einige ignorierten wohl genauso wie wir die Fahrzeugschlange und fuhren nach vorne. Geschrei um uns herum. Eine Gruppe von Männern machte sich lautstark auf den Weg nach hinten um die Fahrzeuge zu stoppen.

Dann versammelte sich eine weiter Meute vor uns, bestückt mit Seilen, Stäben und teilweise Ketten. Ein Mann fing an mit einem schweren Seil auf unser Auto zu schlagen. Wir sollen zurück fahren. Die Meute drängte uns. Da wir unseren Mietwagen auch weiterhin unversehrt behalten wollten blieb uns keine andere Wahl. Wir fuhren rückwärts mehr als 500 m an den wartenden LKWs vorbei. Der drohende Mob vor uns. Hatte ich am Vortag noch etwas Verständnis für die Anliegen der Menschen, so war spätestens jetzt nur noch Wut und Verachtung übrig geblieben.

Selbstjustiz als Reaktion auf die Ignoranz der Regierenden

Polizei ist hier in der Regel nicht vor Ort. Für die Sicherheit sorgen privat organisierte Bürgerwehren. Hier, in der Region San Martín, wird man regelmäßig auf der Straße vom bewaffneten Mitglieder dieser Bürgerwehren, Männer und Frauen, gestoppt. Sie bitten dann freundlich um Unterstützung. Nachdem man ein paar Soles bezahlt hat, fährt man mit den besten Wünschen wieder weiter.

Straßenblockade bei Nuevo Jaén

Luis hatte uns am Vortrag erzählt, wie unsicher früher die Gegend hier war, seid die Bürgerwehren aktiv sind, ist die Kriminalität deutlich gesunken. Der letzte Mord liege schon 6 Monate zurück. Luis Frau wurde vor 2 Jahren bei einem Raubüberfall erschossen. Kurz danach entstanden wohl die Bürgerwehren, Selbstjustiz als Reaktion darauf, dass der Staat diesen wirtschaftlich uninteressanten Teil des Landes im Stich lies und lässt.

So richtet sich die Blockade auch auf den vernachlässigten Straßenbau in dieser Region. Es stimmt, in den meisten anderen Regionen Perus sind die Straßen in einem ausgezeichneten oder wenigsten in einem guten Zustand. Allerdings empfanden wir die Straßen hier noch in Ordnung, manchmal mit etlichen Schlaglöchern, aber im Allgemeinen in einem weit besseren Zustand als etwa die Straßen bei uns in Guatemala. Ok, alles ist relativ.

Wenn eine Gruppe zum Mob wird, fehlt mir jedoch jedes Verständnis. Plötzlich fühlt sich der sonst Unbedeutende wahnsinnig mächtig. Die Gruppe ist mit ihm und deren gesammte Kraft und Schutz. Also kann er endlich mal tun und lassen was er will. Das Eigentum und die Unversehrtheit des Anderen wird egal, „jetzt komme ich, endlich habe ich mal Macht….“

Diese Straße ist öffentlich. Sie wird unrechtmäßig blockiert. Der Mob hindert uns daran auf dieser Straße zu fahren. Er droht uns und er bedroht uns.

Straßenblockade bei Nuevo Jaén, Peru

Warten. Wahrscheinlich werden wir die Nacht hier verbringen. Eine Frau versucht mit Hilfe ihres Mannes ihre Notdurft möglichst unbemerkt an der scheinbar blickgeschützten Seite unseres Autos zu verrichten – wer weiß wie lange sie schon wartet.

Immer wieder kommen Männer mit rasselnden Ketten an uns vorbei, mir kommt das Kotzen, diese A….. . Ok, ich war wütend.

 

Dann blickt ein Mann in unserer Auto: „Um 5 wird geöffnet. Sie haben den Vertrag unterzeichnet.“

Gegen 17:30 war es dann wirklich soweit, die ersten LKWs vor uns fuhren los. Es ging langsam voran.

An der Stelle der geräumten Blockade wurden wir wieder gestoppt. Was soll das jetzt wieder? Geld. Sie wollen Geld. Geld dafür, dass wir von ihnen etliche Stunden  unrechtmäßig festgehalten wurden. Ich platzte. „Peter zahl nicht!“. Peter, der absolut ausnahmsweise mal deutlich Gelassenere von uns, zahlte. Ich platzte: „Ihr seid ja auch noch Diebe!“. Wir dürften weiter fahren.

Straßenblockade bei Nuevo Jaén
Öffnung der Blockade

Es ging weiterhin sehr langsam voran, da nun Gegenverkehr kam, der sich in unsere Schlange verkeilte. Chaos.

Straßenblockade bei Nuevo Jaén
Stau und Chaos

Irgendwann, nachdem Peter wieder sämtliche vorausfahrende Fahrzeuge überholt hatte, kam das Gefühl auf, wir sind wieder frei, wir können fahren, wir schlafen heute Abend in einem Bett, es gibt bald etwas zu Essen. Noch auf vielen Kilometern Fahrstrecke lagen die Reste von vereinzelten Blockaden. Aber sie waren geräumt!

Straßenblockade bei Nuevo Jaén
….es geht weiter …

 

In Tocache fanden wir eine Unterkunft.

 

 

 

 

 

 

 

Straßenblockade auf der PE-5N – Dauer ungewiss

14. Dez.

Früh am Morgen verlassen wir dieses schöne Ambiente des Hotels „La Patarashca“ in Tarapoto in der Provinz San Martín am Fuße der Anden im Norden von Peru.

Hotel "La Patarashca" in Tarapoto in der Provinz San Martín
Hotel „La Patarashca“ in Tarapoto

Hotel "La Patarashca" in Tarapoto in der Provinz San Martín

Wir wären hier sicher länger geblieben, hätten wir gewusst was uns bald erwartete…

Río Huallaga, Provinz San Martín, Peru
Unsere Fahrt ging entlang des Río Huallaga..
Río Huallaga, Provinz San Martín, Peru
… über Bellavista..
Reisfeld bei Río Huallaga, Provinz San Martín, Peru
..vorbei an Reisfelder..
…und endete vorerst hier, bei einer Straßenblockade in Nuevo Horizonte.

 

Unser Track an diesem Tag:

Nach 84 km Fahrt, kurz vor Campanilla und kurz nach dem Ortsschild „Nuevo Horizonte“ in der Region San Martín, war eine Straßenblockade errichtet

Ok, wir kennen Straßenblockaden aus unserer momentanen Heimat Guatemala. „Das dauert jetzt ein paar Stunden“ dachten wir, „wenn wir Pech haben bis zum späteren Nachmittag“.

Um die zeitliche Dimension besser abschätzen zu können, gingen wir vor zur Blockade um mit Passanten oder auch den Verantwortlichen zu reden. Was wir dann hörten, lies uns erstmal ratlos zurück:

  • „die Blockade dauert schon den vierten Tag und geht noch bis Freitag“ (heute war Mittwoch),
  • „es geht nur noch ein paar Stunden, ich denke bis 4 Uhr…nein , nein, Sie können nicht zu den Demonstranten gehen, das ist gefährlich, bleiben Sie hier.“,
  • „wie lange die Blockade noch dauert? Das ist ungewiß, offenes Ende…“
  • „Die wollen einen Vertrag, erst wenn der Vertrag steht werden sie öffnen“

Für uns war klar, wir müssen nun eine Alternative suchen, irgendeine andere Anbindung Richtung Süden muss es ja geben. Mit Blick auf unsere Straßenkarte rechneten wir mit einigen 100 Kilometer Umfahrung.

Option 1 war, wir fahren durch den Nationalpark Rio Abiseo (Parque Nacional Rio Abiseo)

Im Internet war leider kaum etwas über den Nationalpark zu finden. Die Infos gingen über „nicht passierbar“ bis hin zu „ein Einlass in den Park ist nur mit behördlicher Genehmigung möglich“. Doch wenn ein Einlass mit behördlicher Genehmigung möglich ist, so ist ein Befahren ja eventuell möglich. Auf meiner Karte war ein kleiner Weg durch und entlang des Parks über Achiras bis nach Llacuabamba erkennbar.

Nationalpark Rio Abiseo, San Martín, Peru

Wir fuhren zurück nach Juanjui um einen Kanister zu kaufen und aufzutanken. Dann ging es in den Nationalpark Rio Abiseo.

in der Nähe von Juanjui, Peru
Hühner auf Kakaobohnen

Sedimentbeladen schlängelt sich der Rio Abiseo durch eine üppige Waldlandschaft.

Nationalpark Rio Abiseo, Peru

Doch wie die meisten Flüsse in Lateinamerika, dient auch der Rio Abiseo zur dorfnahen Müllentsorgung. Der Müll wird einfach am Flußhang abgelagert. Spätestens der nächste größere Regen hilft den Müllberg in den Fluß nach unten zu transportieren.

Nationalpark Rio Abiseo, Peru
Müllentsorgung in den Fluß Rio Abiseo

Die Fahrt ging erst über angenehme Schotterstrassen, mündete dann aber in einen immer schmaler werdenden Feldweg.

Schon bald war klar: Mit unserem Auto ist dieser Weg nicht mehr passierbar

Nationalpark Rio Abiseo, Peru
Ende unserer Fahrt durch den Parque Nacional Rio Abiseo

Option 2 war, wir fahren nach Westen entlang des Rio Jelache bis Bambamarca

Um danach an den Cordillera Blanca vorbei nach Süden zu gelangen. Etwa 700 km Umfahrung.

Nationalpark Rio Abiseo (Parque Nacional Rio Abiseo), Peru

Kurz nach Huicungo ging es also Richtung Westen. Als erstes musste der Fluß überquert werden. Und das bedeutete auch schon das Aus:

Option 2 scheiterte bereits daran, dass der Rio Abiseo nur für Fußgänger und Motorräder zu passieren ist.

Nationalpark Rio Abiseo (Parque Nacional Rio Abiseo), Peru

Das bedeutete konkret:

Die PE-N3 (carretera Fernando Belaúnde Terry) ist nicht nur die Hauptverbindungsstraße, es ist die einzige östliche Verbindungsstraße in den Süden

Jetzt standen wir vor der Entscheidung abwarten, bis irgendwann in den hoffentlich nächsten Tagen die Blockade aufgelöst wird oder die selbe Strecke zurück in den Norden Perus, um am Besten über die schnelle Panamerikana in den Süden zu gelangen.

Das wären ca. 2000 Kilometer Umfahrung, daher etwa 4 Tage mehr.

Wir fuhren zur Straßenblockade zurück um uns vorort ein Bild über den aktuellen Stand zu machen. Die Kommentare waren etwa diesselben wie am Vormittag, Keiner weiß wirklich was. Wir beschlossen die Nacht in Juanjui zu verbringen und erstmal abzuwarten.

Und wir lernten Luis kennen. Luis lebt in Juanjui, liebt Hahnenkämpfe und ist daher begeisteter Kampfhahnzüchter. Wir verbrachten den Abend mit ihm und dürften seine Familie und einen Teil seiner Kampfhähne kennenlernen.

Straßenblockade bei Campanilla, Peru
Warten vor der Straßenblockade bei Campanilla, im Vordergrund Luis

 

 

 

Die Festung von Kuélap – UNESCO-Welterbe auf 3000 m Höhe

12./13. Dez.

War es ein dauerhaft bewohnter Ort oder nur ein Rückzugsort in Notsituationen? Eines von vielen noch unbeantworteten Fragen über diese einzigartige Festung, hoch auf den Anden.

Kuélap, Peru

Sicher ist, dass das Volk der Chachapoya hier einen für sie wichtigen Ort errichtet hat; womöglich galt Kuélap als Hauptort eines losen Staatenverbundes der Chachapoya (Quechua: Wolkenmensch, Nebelkrieger).

Kuélap, Peru (Birgit Knoblauch)

Sicher ist auch, dass die Festung von Kuélap auf einem Berg über dem Flußtal des Utcubamba thront, und zwar unweit von Chachapoyas in der Provinz Luya in den nordperuanischen Anden. Wann sie aber erbaut wurde, da reichen die bisherigen Angaben von 400 – 1300 n. Chr. .

Der Weg dorthin

Bereits die Fahrt zu dieser einzigartigen archäologischen Stätte bietet viele interessante Ein- und Ausblicke.

auf der LI-104 nahe Pimpingos, Peru
auf der LI-104 nahe Pimpingos
auf der LI-104 nahe Pimpingos, Peru
Brücke über den Rio Huancabamba

nordliche Anden, Peru

Überall vor den Häusern saßen Menschen, plauderten oder schauten einfach vor sich hin. In der Regel gehört zu jedem Haus ein Hund, vielleicht noch ein paar Schweine und Hühner, meist noch ein Stall mit Meerschweinchen. Was immer in etwas Distanz zu jedem Haus steht, ist ein kleines Häuschen mit Kamin. Wir rätselten erst, ob dies wirklich ein Toilettenhäuschen ist oder doch etwa eine Räucherkammer; der Kamin verwirrte uns ein wenig. Nach eingehender Besichtigung war aber klar: es sind Toilettenhäuschen mit Kamine für den Gasaustausch.

typisches Toilettenhäuschen, nördliche Anden Peru
typisches Toilettenhäuschen der nördlichen Anden von Peru
auf dem Weg nach Kuélap. Peru
Häuschen am Straßenrand auf den Weg nach Kuélap

Wir fanden in der Gemeinde María, eine Ortschaft vor Kuélap, eine schöne Bleibe in der Hospedaje El Torreón (35 Sol) mit eigenem Bad und warmen Wasser! Wir waren dort die einzigen Touristen und laut Registrierungsbuch, die einzigen seit langem.

Zimmer im Hospedaje El Torreón, Gemeinde María, nördliche Anden, Peru
Zimmer im Hospedaje El Torreón, Gemeinde María

Im Ort selber führt eine lange, breite Treppe hinauf in den Berghang. Wir vermuten, dass die Treppe zum Schutz der Bevölkerung errichtet wurde.

Fluchttreppe, Gemeinde María, nordliche Anden, Peru
Fluchttreppe, Gemeinde María
 Gemeinde María, nordliche Anden, Peru
Beachvolleyball hoch in den Anden auf 2900 m Höhe, Gemeinde María

 

 

 

 

 

 

 

Die Festung von Kuélap erfordert erstmal 2 km Aufstieg, mit Pferd oder zu Fuß

Mit uns starteten ein Trupp von vier Männern, die gemeinsam einen langen Baumstamm schleppten. Zumindest die ersten paar hundert Meter, dann hieß es für die Männer 1. Vesperpause, wir gingen mit leerem Magen weiter.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru
auf dem Weg zur Festung…

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Dann endlich, eine massive Mauer mit einer Höhe zwischen 12 und 20 Metern ragt vor uns empor. Die Festung von Kuélap. Die Mauer soll über 600 m betragen und die Stadtanlage von 6 ha umfassen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

 

Nur einer der insgesamt drei Eingänge zur Anlage ist geöffnet. Durch einen schmalen Pfad geht es hinauf zu den Ruinen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru
Einer der drei Eingangsbereiche

Kuélap, Peru

Die Festung ist auf verschiedenen Ebenen angelegt, die von unterschiedlichen Gesellschaftsklassen bewohnt wurden

Kennzeichen dafür sind die verschiedenartigen Verzierungen der Häuser mit den typischen Mustern der Chachapoyas.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Die oberste Ebene wird auch als „Castillo“ bezeichnet und wurde wohl von der obersten Gesellschaftsschicht, dem Adel, bewohnt. Das sogenannte „obere Dorf“ wiederum gehörte den Angehörigen des Militärs. Einfache Wohnhäuser, teilweise unterkellert bildeten das „untere Dorf“. In den Wohnhäusern war ein kleiner aus Steinen gebildeter Tunnel, bzw. Steg. Dort wohnten die Meerschweinchen. Davor, in vielen Häusern noch gut erkennbar, war sozusagen die Küche mit einem Mahlstein.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru
Mahlstein
Kuélap, Peru
Mahlstein, im Hintergrund die aus Steinen gebaute Behausung für die Meerschweinchen

Etwa in der Mitte der Festung befindet sich ein viereckiges Haus, eine völlig untypische Bauweise für die Chachapoyas, die ihre Häuser und Gebäude allesamt in runder Form erbauten. Daher wird vermutet, dass die Inkas dafür verantwortlich waren.

El Tintero, ein Gebäude, das sich von oben nach unten verjüngt. Wozu es gedient hat, ist nicht bekannt. Wie die Konstruktion zustande kam, auch nicht. Es gibt natürlich zahlreiche Theorien über den Zweck von El Tintero, die einen besagen es war ein Observatorium, die anderen ein Gefängnis oder eine Folterkammer oder…

El Tintero, das Tintenfass, Kuélap, Peru
El Tintero, das Tintenfass

Kuélap, Peru

 

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru
El Torréon, einer der zwei Wachtürme in Kuélap

Obwohl die Eingänge schmal und die Festung gut bewacht wurde, schafften es die expansionsbesessenen Inkas im 15. Jahrhundert, die Festung einzunehmen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru
Ausblick von der Festung

 

Tingo-Tal mit Kuélap, Peru
Panoramabild des Rio Tingo-Tales. Rechts im Bild der Wachturm El Torréon

Eine Anlage von beachtlichem Ausmaß und Bedeutung, aber noch weitgehend im Dornröschenschlaf

Mit seiner Fläche von 6 ha ist die Festung von Kuélap fast doppelt so groß wie die von den Inkas erbaute Anlage des Machu Pichu (3,25 ha); liegt mit ihren 3000 Höhenmeter um 600 m höher und ist zudem um einige Jahrhunderte älter. Trotzdem gehen Gelder und Tourist_Innen in erster Linie nach Machu Pichu.

Kuélap, Peru
heutiger Bewohner der Anlage

Das ist auch der Grund, warum nur ein kleiner Teil der Festung von Kuélap bisher freigelegt und/oder restauriert wurde. Ein großer Teil der Anlage ist überwuchert von Grasmatten und mit Bromelien und Orchideen behangenen Bäumen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Ein Team von Forscher_Innen und Arbeiter_Innen ist fast täglich auf der Anlage, aber die Freilegungsarbeiten gehen offensichtlich nur sehr langsam voran. Das liegt zu einem am Mangel an Geldern, so dass die Materialien mühsam mit Mannes- und/oder Pferdekraft zur Festung transportiert werden müssen. Das liegt zum anderen auch an die gemütliche (ohne Wertung!) Arbeitsweise der Peruaner_Innen. Wir vermuten aufgrund unserer Beobachtungen, dass vier Männer für einen Baumstamm zwischen 2,5 – 3 h benötigen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

 

Das liegt aber auch an mangelhafter Logistik des gesamten Restaurierungsprojektes. Wir beobachteten etwa, dass zwei Frauen damit beschätigt waren, einzelne größere Steine von A nach B zu transportieren, während 6 Männer sich unterhielten. Wobei B sicherlich nicht der Bleibeort dieser Steine war und irgendwann wieder weitertransportiert werden mussten. Während der Gesamtdauer unserer Besuches unterhielten sich die Männer, wir unterstellen mal projektbezogen.

Kuélap, Peru

Kuélap, Peru

Die neue Seilbahn – ein Hoffnungsträger für den Tourismus

Im Januar 2017, kurz nach unserem dortigen Aufenthalt, wurde nach 1,5 Jahren Baudauer, eine Seilbahn bis zur Gemeinde Kuélap unterhalb der Festung in Betrieb genommen. Die recht moderne Seilbahn umfasst 26 Kabinen, die jeweils Platz für 8 Personen bietet.

Kuélap, Peru
Seilbahnstation in Kuélap

Es ist die erste Seilbahn dieser Art in Peru. 60 m oberhalb des Flusses Rio Tingo, nahe der Gemeinde Nuevo Tingo, befindet sich die Bodenstation der Seilbahn. Nach 20 Minuten Fahrt und 4 km Distanz wird Kuélap erreicht.

Kuélap, Peru

Das Projekt kostete 21 Millionen USD. Sicher, ein Impuls für den bisher sehr schwachen Tourismus. Allerdings wohl auch das Aus für viele der, wenn auch wenigen, Unterkünfte und Restaurants der nun noch weniger frequentierten Straße nach Kuélap.

Kuélap, Peru

Wir finden zudem, dass erst das Ziel, nämlich die Festung selbst, für die Besucher_innen auf Vordermann hätte gebracht werden sollen, und dann erst der Transport dorthin.

Kuélap, Peru
Straße nach Kuélap

Die Weiterfahrt ging zur 440 km entfernten Gemeinde Terapoto, eine Zwischenstation auf unseren Weg Richtung Süden.

Terapoto, Peru
Terapoto

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Parque Nacional Cutervo – der älteste Nationalpark Perus

11. Dez.

Die Fahrt führt uns von Piura zum rund 400 km entfernten San Andrés de Cutervo. Ziel ist der älteste Nationalpark Perus.

Wie überall in den ärmeren Gegenden Perus, und das ist nach unserer Beobachtung der flächenmäßig größte Teil von Peru, ist das wichtigste Fortbewegungsmittel das Mototaxi (Motorradtaxi). Eine Ortschaft kündigt sich daher meist wie folgt an: Zuerst Müllberge an den Straßenränder, dann, vor größeren Gemeinden, Polizei und kurz danach kreuzen auch schon die Mototaxis die Fahrbahn.

Nationalpark Cutervo, Peru

LI-104, la Carretera Huanchaquito – Huanchaco. Eine traumhaft schöne Strecke in Norden von Peru

Ausblicke auf der Carr. Fernando Belaúnde Terry, der PE-3N (Longitunal de la Sierra Norte):

 

Nach einer abwechslungsreichen Fahrt auf der Carr. Fernando Belaúnde Terry, der PE-3N (Longitunal de la Sierra Norte), vorbei am Rio Huancabamba, biegt man noch einige Kilometer vor Chiple rechts in die LI-104 Richtung Pimpingos ein.

Rio Huancabamba, Peru
PE-3N, Rio Huancabamba
Nationalpark Cutervo, Peru
kleines Dorf an der LI-104 zum Nationalpark Cutervo

Nationalpark Cutervo, Peru

Was uns dann erwartete waren atemberaubende Ausblicke, teilweise enge Bergstraßen, friedlich anmutende Ortschaften, die uns an Südtiroler Bergdörfer erinnerten, einsam gelegene Fincas und vor allem wunderschöne Landschaften. Diese Fahrt war auf jeden Fall ein Highlight auf unserer Reise durch Peru.

LI-104, Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Der Nationalpark Cutervo

Dem Umweltschützer und Biologe Salomóm Vilchez Murga ist es wohl zu verdanken, dass 1961 die Gründung des Nationalparks Parque Nacional Cutervo vollzogen wurde. Der Park ist der älteste Nationalpark Perus und liegt im Distrikt San Andrés de Cutervo in der Region Cajamarca. Auf 92 km² findet man eine sehr abwechslungsreiche Flora wie etwa Nebelwälder, Wiesenlandschaft und auch zwergwüchsige Wälder.

Nationalpark Cutervo, Peru

Darüberhinaus schmücken Wachspalmen (Ceroxylon quindiuense) ein weites Areal des Waldes, das nach unserer Beobachtung sich sehr wohl mit dem angeblich einzigartigen massenhaften Vorkommen dieser Wachspalmen in Valle de Cocora in Kolumbien vergleichen lässt.

Wir haben hier auf jeden Fall flächenmäßig ein weit aus größeres Areal mit diesen Palmen vorgefunden, als dies in Valle de Cocora der Fall ist.

Kurz vor San Andrés de Cutervo befindet sich der offizielle Eingang zum Park. Leider finden nur sehr wenige Tourist_Innen den Weg in diesen schönen Nationalpark, so dass die entsprechende Infrastruktur dazu bescheiden ausfällt.

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

Nationalpark Cutervo, Peru

San Andrés de Cutervo, der Ausgangsort für Wanderungen in den Park

Das nette Städtchen San Andrés de Cutervo liegt auf 2050 m in der Provinz Cajamarca. Von hier aus kann man Wanderungen in den Park absolvieren, wie etwa zu der nahe gelegenen Höhle, und übernachten. Eine Seitenstraße vom Hauptplatz entfernt befindet sich die derzeit (Stand Dezember 2016) einzige Unterkunft in der Nähe des Nationalparks. Das Hostal El Guaicharo besitzt einige Doppelzimmer mit einem Gemeinschaftsbad (30 Sol für 2 Personen). Der Besitzer ist gleich nebenan im Gemischtwarenladen zu finden.

San Andrés de Cutervo, Nationalpark Cutervo, Peru

Die in den 60er Jahren erbaute Kirche am Hauptplatz scheint immer noch in der letzten Bauphase zu stecken, wirkt aber auf den ersten Blick sehr imposant.

San Andrés de Cutervo, Nationalpark Cutervo, Peru

San Andrés de Cutervo, Nationalpark Cutervo, Peru

San Andrés de Cutervo, Nationalpark Cutervo, Peru
Ein Hang mit Wachspalmen (Ceroxylon quindiuense) umgibt den Ort San Andrés de Cutervo

Viel Reis mit wenig Fleisch – das eigentliche Nationalgericht in Peru

Einige Restaurants sind um den Hauptplatz verteilt. Wie in der gesamten ländlichen Region gleicht sich das Angebot: Viel Reis mit einem kleinen Stück Fleisch. Als Beilage dazu vielleicht noch Bohnen und/oder geschnittene Kartoffeln. Mit viel Glück hat man beim Fleisch die Auswahl zwischen Schwein, Rind und Huhn. Fleisch und Kartoffeln werden in reichlich siedendes Fett geworfen, Gewürze scheint es nicht zu geben. Das einzige was am Tisch dazu gegeben wird, ist Aji, eine scharfe Soße aus Pepperoni.

Meerschweinchen wird in den Bergregionen wenn überhaupt, dann am Straßenrand aufgespießt und gegrillt angeboten. Dort wo es grün ist, werden Meerschweinchen auch massenhaft gehalten, allerdings in erster Linie für den eigenen Bedarf.

Nationalpark Cutervo, Peru

Wir fanden auch weder in einem Reiseführer, noch im Tripadvisor einen Hinweis auf den Nationalpark Cutervo. Völlig zu unrecht wie wir finden.

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